Aber der hat wenigstens eine klare Botschaft, ein mutiges Versprechen: Wir schließen unsere Filialen nicht. (Ob man das glauben kann, ist eine andere Frage).

Dem Spot von Jung von Matt dagegen fehlt ein solches Statement. Er will populär sein, aber seine Machart ist populistisch, eine Art Markus Söder der Finanzwerbung. Wo der Spot eine gute Idee verbreiten sollte, bedient er Vorurteile. Zum Beispiel gegen angeblich protzige Bauten privater Banken wie der Commerzbank. Die sitzt zwar wirklich im zweithöchsten Turm Frankfurts. Aber die Sparkassen-Gruppe und die mit ihr verbundene Landesbank Hessen-Thüringen residieren nur ein paar Straßen weiter in gleich mehreren Hochhäusern. Zum Beispiel in dem nicht gerade plattenbauverdächtigen Main-Tower von Stararchitekt Peter P. Schweger.

Was also soll das Unterscheidungsmerkmal zwischen Sparkasse und Commerzbank sein, Jung von Matt? Dass es eine basisnahe und quasi demokratische Alternative zu börsennotierten Finanzkonzernen gibt? Stimmt, die gibt es sogar. Nennt sich "Volks- und Raiffeisenbanken". Aber das ist nicht euer Kunde.


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.