Kampagne:
Dank Caritas und glow wird der Gutmensch wieder gut
Das Unwort des Jahres 2015 hieß Gutmensch. Jetzt möchte der Deutsche Caritasverband die ursprünglich positive Bedeutung des Begriffs mithilfe einer breit angelegten Kampagne wiederherstellen.
Was ist eigentlich ein Gutmensch? Im eigentlichen Wortsinn ist das ein Mensch, der Gutes tut. Heute wird das Wort Gutmensch jedoch eher dazu genutzt, Andersdenkende pauschal zu diffamieren. 2015 wurde Gutmensch deshalb sogar zum Unwort des Jahres. Dagegen setzt der Deutsche Caritasverband gemeinsam mit der Berliner Agentur glow nun ein Zeichen und macht den Begriff zum Label für die Kampagne "Sei gut, Mensch!", die auf Plakaten, in Magazinen, im Web und in den sozialen Medien ausgespielt wird.
Gutmensch darf kein Schimpfwort sein
"Wer Anderen Gutes tut und sein Handeln auf das Gemeinwohl ausrichtet, darf nicht verunglimpft werden", sagt Caritas-Präsident Peter Neher zum Start der Caritas-Kampagne 2020, in deren Mittelpunkt Geschichten wie die ehrenamtlichen Helfers Klaus Böhm stehen, der sich seit inzwischen 36 Jahren in der Behindertenarbeit engagiert. Und es geht um Menschen wie Betty, die vor drei Jahren den afghanischen Flüchtling Milad bei sich aufgenommen hat und sich mehr Toleranz und die Bereitschaft wünscht, andere Kulturen kennenzulernen.
Natürlich dürfen sich neben Gutmensch auch andere an sich positive Begriffe wie Hilfe und Solidarität nicht in Vorwürfe verwandeln. "Wir wollen und dürfen die Deutungshoheit darüber, was gut ist und was gute Menschen sind, nicht denen überlassen, die den Begriff lächerlich und verächtlich machen", so Neher.
Für die Kampagne verantwortlich sind auf Kundenseite Marc Boos, Bereichsleitung Kommunikation und Medien sowie Teresa Wieland, Öffentlichkeitsarbeit und Martin Herceg, Online-Redaktion. Auf Agenturseite sind in der Kreation Franziska Knöpfel, Danny Süßengut und Johannes Krempl, in der Beratung Claudia von Rönn und Sebastian Wilke verantwortlich. Regie und Cut bei glow: Liam Salzmann und Lotta Schweikert. Fotograf war Sebastian Pfütze/Bente Stachowske.