Rocket Man:
Flüchtling aus Calais gewinnt Elton Johns Video-Pitch
Bisher musste "Rocket Man" von Elton John ohne Musikvideo auskommen. Im Wettbewerb um das offizielle Song-Video hat sich nun ein ungewöhnlicher Künstler durchgesetzt.
Erst Anfang des Jahres hatten die Pop-Legende Elton John und dessen Texter Bernie Taupin in einem Wettbewerb Nachwuchskreative dazu aufgerufen, erstmals offizielle Musikvideos für die frühen Hits "Rocket Man", "Bennie and the Jets" und "Tiny Dancer" zu produzieren.
Das war ein raffinierter Schritt in doppelter Hinsicht. Nicht nur, um diesen Songs jetzt endlich auch filmtechnisch ein würdiges Denkmal zu setzen, sondern auch, um die mittlerweile 45 Jahre alten Hits in die visuelle Gegenwart zu holen.
Die Jury erhielt Einsendungen aus über 50 Ländern. Am Ende gab es drei Gewinner, deren Konzepte für die Musikvideos umgesetzt wurden: Bei den Filmfestspielen in Cannes feierten die drei Videos offiziell Premiere.
Im Fall von "Rocket Man" - dem wohl bekanntesten der drei Hits - gewann mit Majid Adin ein Künstler, der 2015 im Zuge der Flüchtlingskrise nach Europa kam und lange im sogenannten "Dschungel von Calais" ausgeharrt hatte. Später gewährte ihm dann das Vereinigte Königreich Asyl.
Adin setzt in seinem bewegenden Video ganz auf Animation: Und er lässt seine eigene Geschichte dabei mit einfließen.
Beim Song "Bennie and the Jets" setzten sich Jack Whiteley (Regie) und Laura Brownhill (Choreografie) durch. Die beiden haben sich unter anderem von Fritz Lang ("Metropolis") und den Choreografien der Filmmusical-Legende Busby Berkeley inspirieren lassen.
Bei "Tiny Dancer" setzte sich der britische Regisseur Max Weiland durch. Sein Video ist eine Art Liebeserklärung an Los Angeles - und die Menschen in der kalifornischen Megametropole.