SPD-Werber und Butter-Chef:
Frank Stauss will nicht für Gabriel Wahlkampf machen
Die SPD muss ohne ihren profiliertesten Kommunikationsstrategen in die Bundestagswahl 2017 ziehen: Butter-Chef Frank Stauss abgesagt.
Die SPD muss ohne ihren profiliertesten Kommunikationsstrategen in die Bundestagswahl 2017 ziehen: Butter-Chef Frank Stauss hat nach "Spiegel"-Informationen abgesagt. Stauss äußert sich offiziell nicht. Medienberichten zufolge hat der erfahrene SPD-Werber und Bestseller-Autor ("Höllenritt Wahlkampf - ein Insiderbericht") von der Parteispitze vergeblich eine Entscheidung zur Kanzlerkandidatur verlangt. Zwar gilt Vizekanzler Gabriel als gesetzt. Offiziell ist das aber noch nicht, und eine kommunikationsfähige Strategie steht ebenfalls noch aus.
Stauss genießt in der SPD einen legendären Ruf. Er war für den als aussichtslos geltenden Schröder-Wahlkampf von 2005 zuständig, der die SPD nach einer fulminanten Aufholjagd vor der Opposition bewahrte. 2010 half er Hannelore Kraft in die Staatskanzlei von Nordrhein-Westfalen und im vergangenen März rettete er Malu Dreyer vor dem Absturz in Rheinland-Pfalz. Allerdings ist Stauss' Bilanz alles andere als makellos. Auf sein Negativ-Konto geht u.a. der Bundestagswahlkampf von 2009, der mit einer verheerenden Niederlage für den damaligen Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier endete und die Partei erstmals seit Jahrzehnten unter die 30-Prozent-Marke brachte.