Blick in einen Konferenzraum bei Iris Germany, München (Abb.: Iris Worldwide)

Blick in einen Konferenzraum bei Iris Germany, München (Abb.: Iris Worldwide)

Konferenzraum "Creative Stubn" (Abb.: Iris Worldwide)

Konferenzraum "Creative Stubn" (Abb.: Iris Worldwide)

Pepper Global war 1998 als Tochter der US-Firma Computershare gestartet. Das Angebot bestand aus strategischer Beratung, technischen Dienstleistungen (Marketing Automation) und Kreation, bevorzugt für globale Marken und Unternehmen mit B-to-B-Fokus. Die partnergeführte Iris Worldwide hingegen (weltweit rund 1100 Mitarbeiter) positioniert sich seit dem Gründungsjahr 1998 klar als Kreativagentur mit Schwerpunkt Endverbraucher.

Was trieb die Briten dazu, Pepper zu kaufen? Sie bekamen so Zutritt zum wichtigen deutschen Markt und zu einer neuen (B-to-B)-Zielgruppe. Umgekehrt haben die Münchner jetzt Zugriff auf ein globales Netzwerk und auf mehr digitale und kreative Kompetenz. Mit der Kleinwagenmarke Mini gab es von Anfang an auch einen gemeinsamen Kunden.

Trotz unterschiedlicher Positionierung gibt es laut Dunz elementare Gemeinsamkeiten: "Iris entwickelt Kreation stets aus tiefen Insights heraus mit der Zielsetzung, einen monetären Mehrwert zu erzielen", so der Agenturmanager. Um messbaren Erfolg nicht zuletzt im Sales-Bereich sei es auch stets bei Pepper gegangen. Iris hat dafür den Participation Brand Index entwickelt. Er misst, wie partizipativ Marken sind. Denn das hat unmittelbar Auswirkungen auf die Wertigkeit und den Erfolg der Marken. Gleichzeitig hat die Agentur die wichtigsten Treiber analysiert, die Einfluss haben darauf, wie mit einer Marke interagiert wird. Dieses Modell, so Dunz, sei eins zu eins auch für den B-to-B-Bereich anwendbar. Der Unterschied liege nur darin, welche Mittel und Wege eingesetzt würden. Die seien je nach Kunde und Standort verschieden.

Bowlingbahn bei Iris Germany in München (Abb.: Iris Worldwide)

Bowlingbahn bei Iris Germany in München (Abb.: Iris Worldwide)

In München wird man auch künftig viel CRM, digitale Medien und Marketing-Automation zum Einsatz bringen. "Wir sind keine klassische Kreativagentur. Wir nutzen gute Kreation zur erfolgreichen Umsetzung einer Strategie", sagt Agenturchef Dunz.

Zur Verstärkung hat sich die Agentur Jürgen Burandt geholt, als Technical Director. Er kommt von NetMediaEurope Deutschland, wo er als Leiter eines internationalen Teams die Weiterentwicklung von Komponenten zur Leadgenerierung sowie diverse Integrationsprojekte verwandter Portale verantwortete.

Die B-to-B-Ausrichtung will man grundsätzlich beibehalten. In Zukunft will man enger mit der britischen Schwesteragentur Founded (seit wenigen Monaten Teil der Gruppe) und der Beratungsagentur Iris Concise zusammenarbeiten. Letztere soll 2017 nach München kommen. Dann könnte Iris hierzulande auch erste B-to-B-Aufgaben für Samsung übernehmen. Samsungs ehemalige Inhouse-Agentur Cheil hat sich bei Iris Worldwide eingekauft. Bis 2019 wollen die Koreaner 100 Prozent übernehmen.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.