Effiegate:
Kanzlei Oppenhoff und Partner überprüft Effie-Affäre
Die Frankfurter Kanzlei Oppenhoff und Partner nimmt ab sofort die Untersuchung der Effie-Affäre in die Hand. Der Agenturverband GWA hat die Juristen an diesem Montag verpflichtet.
Der GWA hat am Montag (21.12.) über den Stand der Untersuchungen zur Effie-Affäre informiert. Bekanntlich soll eine Kanzlei den Sachverhalt überprüfen. Ausgewählt hat der Gesamtverband Kommunikationsagenturen hierfür nun Oppenhoff und Partner aus Frankfurt. Der GWA geht davon aus, dass erste Ergebnisse Anfang Februar vorliegen werden. Sämtliche Mitgliedsagenturen hat der Verband am selben Tag davon in Kenntnis gesetzt, ebenso die Presse.
Thomas Strerath, Vorstand von Jung von Matt und bis vor Kurzem noch GWA-Vize-Präsident sowie Präsident der Effie-Jury, soll seine Agentur Jung von Matt für den Astra-Case in der Kategorie "Evergreen" an der Jury vorbei nachnominiert haben (die Agentur heimste dafür einen Effie ein). Strerath ist von seinem Amt später zurückgetreten. Den Vorwurf, er habe formal nicht korrekt gehandelt, könne und wolle er nicht entkräften, teilte er in einem Statement mit. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die entsprechende Einreichung der Agentur Philipp und Keuntje, die eigentlich für Astra arbeitet, von Anfang an nicht vollständig bzw. formal fehlerhaft gewesen sei. Sein Amt hat jetzt Thjnk-Vorstand Michael Trautmann inne.
Die Kanzlei soll nun herausfinden, "inwieweit von den handelnden Personen gegen Regularien verstoßen wurde". Die Untersuchung richtet sich nicht nur gegen Strerath, sondern auch gegen GWA-Präsident Wolf-Ingomar Faecks. Faecks hatte die nachträgliche Effie-Prämierung von Jung von Matt gebilligt. Scholz-&-Friends-Chef Frank-Michael Schmidt hatte Strerath in einem offenen Brief für sein Verhalten kritisiert.