Am Ende läuft es darauf hinaus, dass wir möglichst viele verschiedene Redner vorschlagen sollen, damit der Kunde eine möglichst große Auswahl hat. Doch dann passiert folgendes: Der Praktikant googelt wie wild und fragt gleich bei mehreren Agenturen mehrere Redner an. Der Projektmanager hat dann oft 50 oder mehr Vorschläge und steht jetzt vor dem gleichen Problem, als wenn er selbst gegoogelt hätte und braucht sehr viel Zeit, seine Vorschläge für den Kunden auszuwählen. Hätte der Projektmanager gleich mit uns telefoniert, hätten wir in einem zehnminütigen Telefonat drei bis fünf Redner gefunden, die perfekt zu seinem Event und seinem Kunden passen.

Zu allem Überfluss verlangen die Praktikanten dazu noch stets, dass alle Redner reserviert werden. Ein irrer Zeitaufwand für uns. Oftmals sind die Agenturen sogar noch im Pitch und sagen uns gar nicht, welche Redner sie überhaupt ins Angebot nehmen. Das heißt, wir reservieren Redner, die dem Endkunden in Wirklichkeit niemals vorgeschlagen werden.

Die Agenturen glauben, Geld zu sparen, aber tatsächlich vernichten sie mit dem Einsatz der Praktikanten sowohl ihre eigene als auch unsere wertvolle Zeit. Meine große Hoffnung ist, dass es durch die Einführung des Mindestlohns weniger Praktikanten geben wird, die Eventmanager direkt mit uns telefonieren und somit die Agenturen und wir viel Zeit sparen werden.

Diese eingesparte Zeit können die Eventmanager bestimmt dafür verwenden, selbst ihren Kaffee zu kochen.


Autor: W&V Gastautor:in

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