Auf Standortebene wird die Publicis-Gruppe künftig geleitet von Matthias Berndt und Marc Feige (Hamburg), Roland Zöbelein (Erlangen), Erwin Bakker (Frankfurt) sowie Mathias Wündisch und Olaf Wolff (München). Publicis Modem führt Joel Flammann. Die Position des Standortchefs für Berlin wird derzeit neu besetzt. Roland Rischer, bislang Managing Director von Publicis Hamburg, verlässt die Agentur.

Was die übergeordneten Positionen angeht: Einen Finanzchef für Deutschland soll es auch weiterhin geben, diesen Posten hat noch Erwin Bakker inne, aber nur übergangsweise. Die Positionen des CMO und CIO werden abgeschafft. Florian Schültke, bislang CMO, betreut ab sofort internationale Etats.

Keine Rolle mehr spielt außerdem das Team of Excellences, das Kompetenzgremium der deutschen Publicis-Gruppe, das sich regelmäßig standortübergreifend austauschen sollte. Die Expertise wurde schon in den vergangenen Monaten zunehmend in die Standorte verlagert. Jedes Büro hat jetzt seine eigenen Schwerpunkte.

Steven Althaus schafft damit einSystem ab, das sein Vorgänger geschaffen hatte. Unter Peter Wendt wollte Publicis die Standortegoismen abschaffen und hatte Kompetenzen und Entscheidungsgewalten mit drei Gremien (Management Board, Standorte-Gremium "Executive Committee", Kompetenz-Gremium "Team of Excellences") verschränkt. Publicis vollendete damit ein Werk, das Ex-CEO Manfred Schüller einst angestoßen hatte. Das Konstrukt war für das operative Geschäft aber offenbar zu kompliziert. Die Frage ist nun aber, inwieweit die Neuordnung wieder standortspezifisches Denken und Handeln fördert.

Was Peter Wendt in Zukunft macht ist offen. 1986 startet er als Account Director bei dem Rechtsvorgänger Hagenlücke DIREKTMARKETING und baute diese Agentur unter dem Label FCB DIRECT ab 1991 als Geschäftsführer zu einer erfolgreichen deutschen Direktmarketingagenturen aus.

Nach dem Ende der Allianz zwischen FCB und Publicis lief die Agentur als Publicis Dialog ab 1997 unter Peter Wendt als Geschäftsführer weiter. Ab 2002 erweiterte Peter Wendt als CEO von Publicis Hamburg die Agentur zu einer Full-Service Agentur. Im Juli 2007 übernahm er zudem nationale Verantwortung als COO von Publicis Deutschland. Er habe sich, so eine Sprecherin, aus ganz persönlichen Gründen zu dem Schritt entschieden.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.