Jahresbilanz:
Publicis schrumpft in Deutschland um 10 Prozent
2019 war ein schwieriges Jahr für Publicis: Der Umsatz des Werbekonzerns sank bereinigt um 2,3 Prozent. Größtes Sorgenkind in Europa ist Deutschland. Grund dafür sind Vorjahres-Verluste im Mediabereich.
Der französische Werbekonzern Publicis hat die Jahreszahlen für 2019 vorgelegt. Demnach wuchs die Gruppe um 9,3 Prozent. Darin enthalten ist auch der Umsatz des amerikanischen Marketing- und Datenspezialisten Epsilon, den Publicis für 4,4 Milliarden Dollar übernommen hat. Um diesen und andere Effekte bereinigt, sank der Gesamtumsatz im Vorjahr um 2,3 Prozent. Das entspricht in etwa der Prognose, die Publicis nach den enttäuschenden Zahlen des 3. Quartals 2019 verkündet hat. Die operative Marge stieg demnach auf 17,3 Prozent inklusive des 100 Millionen Euro schweren Programms zur Talentförderung.
In Europa performten die einzelnen Märkte unterschiedlich. So sank der bereinigte Umsatz in Frankreich und in UK um 0,8 bzw. 0,2 Prozent. In Deutschland sorgten vor allem die Verluste im Mediageschäft aus dem Vorjahr dafür, dass der Umsatz um satte 10 Prozent schrumpfte. Weitere Sorgenkinder sind Nordamerika mit minus 3,5 und Lateinamerika mit minus 4,9 Prozent. Richtig gut hingegen lief das Geschäft in Middle East und Afrika. Dort legte der Umsatz um 10 Prozent zu.
Prominente Neukunden
2019 sei ein Jahr des Übergangs und des Umbaus gewesen, sagt CEO und Chairman Arthur Sadoun. Man habe Epsilon gekauft und integriert, das Management von Publicis Sapient geändert und die operativen Einheiten rund um Business Transformation neu geformt. Hinzu kämen weitere Umbaumaßnahmen im Rahmen des One-Country-Ansatzes. Nun aber seien die Maßnahmen abgeschlossen. 2020 wolle man wieder organisch wachsen. Für Zuversicht sorgen nicht zuletzt prominente Neukundengewinne, darunter Disney weltweit, LVMH in Europa, British Telecom in UK sowie große Bestandskunden, mit denen das Geschäft ausgebaut werden konnte.
Die Börse goutierte die Zahlen. Die Aktie stieg um zwei auf zunächst 42,60 Euro, sank darauf aber wieder leicht.