Cherrypicker:
Studie: Die Lust der Marketer am Agenturwechsel
Der Pitchberater Cherrypicker hat Marketingchefs gefragt, wie sie mit den Anfragen und Akquiseversuchen von Werbeagenturen umgehen. W&V Online dokumentiert die Ergebnisse.
Das zeigt der Branchenmonitor von Cherrypicker. Der Pitchberater hat 38 Verantwortliche in Firmen danach gefragt, wie sie mit den Anfragen und Akquiseversuchen von Werbeagenturen umgehen. Zu den teilweise ernüchternden Ergebnisse der qualitativen Erhebung gehört, dass zwei Drittel der Befragten auf keine einzige der zahlreichen eingehenden Agenturanfragen reagiert. Dafür ist aber die Wechselbereitschaft recht hoch: vier von fünf der befragten Unternehmen haben 2012 eine oder mehrere Agenturen neu ins Boot geholt. Darunter hauptsächlich Werbeagenturen (30 Prozent) und Digital-Profis (20 Prozent). Mit rund jeder zehnten Auswahl lagen auch Event- und Designagenturen hoch im Kurs.
Bei der Auswahl neuer Agenturpartner geht es ähnlich schnell zur Sache wie beim Flirten an der Bar: Binnen Minuten fällt oft die Entscheidung. Innerhalb von fünf Minuten, so Cherrypicker, würden die Agenturanfragen gesichtet, beantwortet, weitergegeben und gespeichert.
Auch auf den größten Kritikpunkt im Wettbewerb der Agenturen geht die Befragung ein - und siehe da, nach eigenen Angaben sind die Unternehmen besser als ihr Ruf, was die heiß diskutierte Frage der Gratis-Pitches angeht. Zumindest die befragten Firmen geben an, dass sie für Wettbewerbspräsentationen eine Aufwandsentschädigung zahlen (das sagen zwei Drittel, was etwa 25 Firmen entspricht), ein knappes Drittel zahlt immerhin teilweise Pitchhonorare - lediglich ein befragtes Unternehmen bekennt sich dazu, niemals für Wettbewerbspräsentationen zu bezahlen.
Was aber ist ein Pitch wert? Die Einschätzungen dazu, was Agenturen in eine Präsentation investieren, variieren sehr stark von 5.000 bis 50.000 Euro. Die Hälfte der Befragten vermutet, dass ein Pitch die Agentur bis zu 25.000 Euro kostet, was Cherrypicker in seinem Report auf Basis der Vorjahresdaten als "sehr realistisch" bezeichnet. Die Hamburger kommen zu dem Schluss, dass es sich für Agenturen auf jeden Fall weiterhin lohne, ins Neugeschäft zu investieren. Zu dem Thema hatte Cherrypicker 2012 die Agenturen selbst befragt.