Unsere Cannes-Juroren: Stefan Wübbe
Stefan Wübbe fährt nach Cannes und will sich überraschen lassen. Und fürchtet sich ein bisschen vor den vielen Arbeiten, die er bewerten muss.
Eigentlich ist Stefan Wübbe gelernter Landschaftsarchitekt. Zehn Jahre hat er in diesem Beruf auch gearbeitet. Dann zog es ihn in die Werbung. 2001 verwirklichte er seinen "Jugend-Berufswunsch". machte eine Ausbildung an der Texterschmiede und begann 2002 als Junior-Texter bei Kolle Rebbe. Mittlerweile hat er sich dort zum CD hochgearbeitet und betreut Kunden wie Bionade, Nike oder Ritter Sport.
Der 45-Jährige fiebert dem größten Werbefestival entgegen wie ein Fußballspieler der WM: "Nach Cannes als Juror zu fahren, ist vielleicht ein wenig so, wie als Nationalspieler in die WM-Elf zu kommen. Bisher schaute man ja immer passiv auf die große Veranstaltung, jetzt ist man selbst dabei. Zugegeben, ein Fußballer muss mehr für sein Ticket leisten und verdient auch ein bisschen besser bei der Sache - aber egal, ich bleibe bei dem Vergleich: Immerhin fahren ja auch elf Juroren aus Deutschland nach Cannes. Da schließt sich doch der mysteriöse Kreis, oder?", stellt er fest.
Für die Kategorie Direct sitzt er in der Jury. Und erwartet die vielen Einsendungen mit großer Spannung: "Das Schlimme sollen die ersten drei Tage und dreitausend Arbeiten sein. Danach soll man aber keinen Schmerz mehr spüren", hofft er. Besonderen Augenmerk will er auf das englische Valentins-Viral "Hardchorus" von Puma legen: "Wenn das nicht gewinnt, dann kann das nur an dem Spiel der Engländer bei der WM liegen."
Es ist also davon auszugehen, dass Wübbe in Cannes neben seiner Juryarbeit vor allem Fußball schauen wird. Die Parties, Seminare und Ausstellungen lässt der Kreative einfach auf sich zukommen: "Ich fahre einfach hin und lass mich überraschen."