Die Werbe-Euros würden 2010 "strategischer eingesetzt", prophezeit Peter Würtenberger, Vermarktungschef der Axel Springer AG. "Der Bedarf an zielgenauen, effizienten, performancebasierten Kampagnen nimmt zu", so Würtenberger weiter. Auch Anke Schäferkordt, Chefin der Sendergruppe RTL Deutschland, sieht in der sogenannten crossmedialen Vermarktung alle Medienkanäle - TV, Online, mobile Kommunikation - große Chancen. "TV ist im Mediamix der Kunden klar unterbewertet, auch im internationalen Vergleich. Hier liegen in der Kombination mit Online- und Mobil-Angeboten wieder Wachstumschancen", analysiert Schäferkordt, deren Sender 2009 deutlich Marktanteile gewinnen konnte. Relevantes und qualitativ hochwertiges Bewegtbild auf allen Plattformen werde das Geschäft beeinflussen.

In neue Geschäftsfelder investieren will Bernd Buchholz, Vorstandsvorsitzender des krisengeschüttelten Verlagskonzerns Gruner + Jahr. "Wachstum sehen wir im Corporate Publishing, in der Online-Vermarktung, im China-Geschäft sowie im mittelfristigen Neubau eines B-to-B-Kerngeschäfts", erklärt Buchholz dem Kontakter. Insgesamt zeigt sich der Manager zuversichtlicher als viele seiner Kollegen: "Wir sind vorsichtig optimistisch." Es bestehe eine "reelle Chance auf eine leichte Erholung der Werbespendings". Positive Impulse erwartet die Branche von den beiden sportlichen Mega-Events 2010. "Das Programmjahr 2010 steht im Zeichen der Olympischen Winterspiele in Vancouver und der Fußball-WM in Südafrika", erklärt Volker Herres, Programmchef der ARD. Das Erste setze aber auch auf Ferhnsehfilm-Events und Shows wie den Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. "Vor allem gilt es jedoch auch 2010, unser Image - Verlässlichkeit und journalistische Kompetenz - zu pflegen", so Herres weiter. Für seine traditionelle Umfrage befragte der Kontakter über 40 Top-Manager der Medien- und Werbeszene.