Wichtig ist: Niemals runterziehen lassen! Zum Start von Kisura haben viele Leute nicht an unsere Idee geglaubt. Im Laufe der Zeit haben wir gelernt, qualifiziertes Feedback vom Grundrauschen zu unterscheiden und auf unseren Instinkt zu vertrauen. Fokus aufs "Wesentliche ist das A und O – nicht umsonst heißt es "haters gonna hate. Im Silicon Valley herrscht eine offene Mentalität, man hört einander zu und hilft sich. Letztlich steht auch der Google Demo Day genau für diese offene Form der Kommunikation, die global zu verstehen ist. Von dieser Art des vertrauensvollen Miteinanders könnte die Berliner Startup Landschaft auch profitieren!

2.

Die Frauenquote im internationalen Vergleich – da geht noch mehr!

Zum zweiten Mal überhaupt wurde der Google Demo Day für internationale Startups geöffnet und ebenfalls zum zweiten Mal exklusiv an weibliche Entrepreneure adressiert. Auf dem Programm standen Coaching-Sessions, Workshops und vor allem die Gelegenheit, sich untereinander und mit der Community auszutauschen. Der Ehrgeiz, die unglaublichen Geschäftsideen und die Kreativität unserer Mitstreiterinnen haben uns dabei tief beeindruckt und inspiriert. Es ist phantastisch zu sehen, welches Potential Gründerinnen in der ganzen Welt vereinen.

Gleichzeitig ist es erschreckend, dass wir in Deutschland mit 13 Prozenrt Frauenquote unter Gründern im internationalen Vergleich noch sehr gut dastehen. Im Silicon Valley gibt es sogar einen akuten Frauenmangel! Die Sichtbarkeit und Anzahl weiblicher Entrepreneure voranzutreiben, ist eines der Kernanliegen des Google Demo Day und sollte uns ein wichtiges Vorbild sein. Wann immer sich eine Möglichkeit bietet, über das eigene Unternehmertum zu sprechen, sollte dies als Chance zur Motivation der neuen Generation weiblicher Entrepreneure wahrgenommen werden.

Unser Ziel sollte es sein, dass es irgendwann nicht mehr notwendig ist, eine explizite Women`s Edition auszurufen, sondern Gründer und Gründerinnen selbstverständlich gleichberechtigt wahrgenommen werden. Sogar Studien belegen, dass es nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich unverzichtbar ist, weibliche Top-Talente zu finden und zu fördern: Frauen bringen eine andere Diskussionskultur als Männer in die Führungsebene ein und etablieren neue Fragestellungen und Herangehensweisen. Dies führt sogar dazu, dass Firmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern deutlich mehr Umsatz und Gewinn erzielen.

 

3.   

Europa ist der Hidden Champion der internationalen Startup-Szene

Unter Gründern herrscht hierzulande die Vorstellung, dass die Startups im Silicon Valley automatisch stärker und erfolgreicher sind. Das Valley ist der place to be. Und auch wenn die technologischen Voraussetzungen und die Infrastruktur sehr viel fortschrittlicher als in Berlin sind und durch die Dichte an Investoren ideale Wachstumsbedingungen herrschen, hat das Valley nicht nur Vorteile.

Gerade da es in gewisser Hinsicht ein künstlich geschaffener Ort für Startups ist, fehlen "reale" Lebensbedingungen. In Europa sind die Startups nicht räumlich abgeschirmt, sondern Bestandteil der gewachsenen Stadtkultur – so etwa in Berlin. Über die ganze Stadt verteilt haben Startups ihre Büros und sind in das Leben der Menschen integriert. Die Gründer sind ihren Zielgruppen damit auch im Alltag sehr viel näher und schaffen so oftmals bessere Produkte, die echte Bedürfnislücken decken.

Daher gilt Europa im Silicon Valley als großer Geheimtipp in Sachen innovativer und lebensnaher Entwicklungen, eine Tatsache, die wir stärker zu unseren Gunsten nutzen sollten. Dies gilt auch im Dialog mit der Politik: Den Startups heute das Wachstum zu erleichtern stärkt auch zukünftig die internationale Wettbewerbsfähigkeit vom Standort Berlin.

 

4.  

Nachhaltigkeit vs Schnelligkeit

 

Unter deutschen Gründern gibt es oftmals das Mantra Höher, Schneller, Weiter. Es geht um extrem schnelles Wachstum und einen gewinnreichen Exit in kurzer Zeit, nicht darum, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Im Silicon Valley stellen sich Startups oftmals gegen diesen Trend und setzen eher auf ein langfristiges Commitment, anstatt mit einem kurzfristig schnellen Wachstum qualitative Kompromisse für die Produkt- und Serviceentwicklung einzugehen.

Diesem Credo folgen wir auch mit Kisura und haben alle Ressourcen in eine intern entwickelten Produktempfehlungstechnologie investiert. Im Valley gehört es zum Gründerspirit Ideen wachsen zu lassen und ihnen Raum und Zeit zu geben. Statt des schnellen Geldes geht es der Mehrheit der Entrepreneure darum, das bestmögliche Produkt zu schaffen und Teams zu bilden, mit denen großartige Arbeit möglich ist.

Letztlich muss der Anspruch eines Unternehmers sein, Produkte zu erschaffen, die Grundlegendes verändern und verbessern. Nur so kann man langfristig Werte schaffen.          

 

5. Mix and Match

Das Zusammentreffen mit den anderen teilnehmenden Gründerinnen und der Austausch im Google Campus war sehr inspirierend und konstruktiv! Da wir ein Produkt exklusiv für Frauen entwickeln, ist das weibliche Feedback gerade auf internationaler Ebene besonders wichtig für uns. Internationalität ist bei Google nicht einfach nur gegeben, es ist Teil des Markenkerns. Bei uns zieht sich Internationalität in kleinerem Maßstab ebenfalls durch das ganze Unternehmen, angefangen bei den Gründerinnen. So wissen wir, dass das Zusammenkommen unterschiedlicher Kulturen und Denkweisen, Fortschritt und Innovation bedeuten. Bei uns arbeiten mehr als zehn Nationalitäten in einem Team.

Andere Kulturen, Sprachen sowie Denkweisen und Gewohnheiten kennenzulernen, geben Inspiration und Impulse für neue Ideen und Perspektiven. Der Besuch bei Google hat uns darin bestätigt, dass gerade komplementäre Teams mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Skills, ein Unternehmen nachhaltig zum Erfolg führen. 

Diese Art der Offenheit führt bei uns dazu, dass wir unser Team komplett vielfältig und vielseitig einstellen und weiterentwickeln. So sorgen zum einen ungeahnte Karrierepfade für hohe Motivation im Team und sichern zum anderen maximale Flexibilität sowie Stabilität innerhalb des Unternehmens.


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

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