Wie Marken auf Instagram ihre Produkte verkaufen können

Instagram ist der Kanal für visuelles Storytelling. Heißt, Marken kommen hier auf einer sehr persönlichen Ebene mit ihren Kunden in Kontakt. Besonders
Konsumgüter, aber auch Lifestyle- und Luxusmarken haben es leicht, mit einer eignen Bildsprache in regelmäßigen Postings ihre Fans zu binden und über den Marketing-Mix in den Sales-Funnel zu treiben. Denn der direkte Kauf über das Netzwerk ist nur über einen einzigen Link auf der Profilseite möglich, und dieser sollte aus rechtlichen Gründen auf das Impressum verweisen. Bald bietet Instagram allerdings so genannte Carousel Ads, die mit mehreren
Bildern und einem Link auf den Online-Shop oder die Website verweisen können.

Aufschlau-Quickie: Der 15 Sekunden- Instagram Guide

Was soll ich auf Instagram posten?

Technisch möglich sind Bilder im Quadratformat und eben solche Videos bis zu 15 Sekunden Laufzeit. Je kreativer und hochwertiger, desto   besser. #nomakeup gilt auch für Produktfotografie und Marken-Selbstdarstellung: Zu künstliches Bearbeiten von Bildern und Videos, sowie zu viel Text auf den Bildern ist nicht gern gesehen. Instagram ist die Plattform für Behind the Scenes, persönliche Einblicke in den Alltag, Details und die schönen Seiten des Lebens. Die Instagram-eigene App "Hyperlapse" spielt Videoaufnahmen im Zeitraffer ab, nur ein Beispiel für kreative Gestaltung von (Bewegt-)Bildcontent. Insta-Pros nutzen zwei bis drei zusätzliche Bildbearbeitungs-Apps (oder -Programme) und machen ihre Fotos nicht mit dem Smartphone, sondern Profikameras, um mit wirklich hochwertiger Fotografie zu überzeugen.

Wie gehe ich mit Hashtags um?

Über Hashtags durchsuchen User das Social Network nach interessanten Inhalten. Diese führen wiederum auf die Kanäle, die bei überzeugendem Gesamtauftritt abonniert werden. Deshalb macht es Sinn, den eigenen Content mit Hashtags findbar zu machen. Auch außerhalb des eigenen Kanals sollten Marken auf User-Fotos reagieren, die mit naheliegenden Hashtags markiert sind (zum Beispiel #Markenname oder thematisch passende Hashtags). Ein Kommentar auf das jeweilige Bild führt häufig zum Follow, ganz ohne aufwendige Kampagne oder Paid Media. 

Als Faustregel gilt: Maximal fünf inhaltlich passende Hashtags zum jeweiligen Bild fördern die Findbarkeit. Kopiert man fertige Hashtag-Pakete inklusive #follow4follow aus Apps wie Tags for Likes, nutzt man zwar damit die derzeit beliebtesten (und damit reichweitenstärksten) Hashtags, sammelt aber auch Follower, die nur auf ein Rückfollow warten. Bekommen sie dieses nicht, sind sie nach wenigen Tagen wieder weg. Wirklich zur Marke oder zu diesem speziellen Bild passende Hashtags sprechen User an, die sich wirklich für dieses Thema interessieren und auch bereit sind, ansprechend bespielten
Kanälen zu folgen.

Wie oft und wann muss ich auf Instagram posten?

Mit zu häufigen Postings können Marken ihre Fans verschrecken. Wenn allerdings die Qualität beibehalten wird, sind mindestens ein, maximal drei
Postings pro Tag denkbar. Dabei muss die Zeitzone der Zielgruppe bedacht werden. Da Instagram noch keine Global Pages wie Facebook anbietet, müssen Marken auf einzelne Länderaccounts zugreifen, wenn sie ihre Zielgruppe zur richtigen Zeit und in der richtigen Sprache mit dem richtigen Content erreichen will. Denn: Instagram User sind vor allem abends online. Nutzt ein Unternehmen einen einzigen Account für unterschiedliche Märkte, lohnt sich das Ausrichten des Postingzeitpunkts auf die verschiedenen Zeitzonen.

Pro-Tipp: Für Fortgeschrittene bieten sich Kampagnen mit Influencer-Integration und die Nutzung der neu ausgerollten Ads an, um Abonnenten zu
gewinnen und Unternehmensziele über Instagram zu erreichen. 

Über die Autoren:


Oliver Obert und Lisa Geiger sind Social Media-Experten bei C3 in Berlin und verantworten Social Media Kampagnen von der Strategie bis zur operativen Betreuung.


Autor: W&V Gastautor:in

W&V ist die Plattform der Kommunikationsbranche. Zusätzlich zu unseren eigenen journalistischen Inhalten erscheinen ausgewählte Texte kluger Branchenköpfe. Eine:n davon habt ihr gerade gelesen.