+++Aenne Burda Award+++

Viele hatten darauf getippt, dass der Award in diesem Jahr an Marissa Mayer gehen würde - schließlich steht sie seit vergangenen Sommer an der Spitze von Yahoo (und ist ganz nebenbei kurz nach Amtsantritt noch Mutter geworden). Aber sie wurde es nicht - der achte Aenne Burda Award ging an die irakisch-stämmige Architektin Zaha Hadid, die unter anderem das BMW-Werk in Leipzig entworfen hat.

+++Das E-Commerce-Panel "Creative ways to sell"

Schaulaufen um die größte Wachstumsrate. Burda-Digital-Chef Stefan Winners stellt internationale E-Commerce-Plattformen vor. Russland und Türkei zeigen erstaunliches Wachstum. Beachtliche These aus Russland: Social-Commerce funktioniert nicht!

Oskar Hartmann, Gründer und CEO. von KupiVIP.ru, erklärt, dass die grösste Herausforderung für E-Commerce-Unternehmen in Russland die Logistikproblematik ist. Jedes Unternehmen habe seine eigenen Lieferwege zu den Kunden..

Amazon ist kein Feind. Während in Europa der E-Commerce von den US-Amerikanern dominiert wird, spielt Amazon in der Türkei oder Russland keine Rolle. Eine Chance für die deutschen Händler. Und einige wie Media Markt-Saturn sind schon da.

+++Verschlüsselung und Clouds+++

Amazon-CTO Werner Vogels sagt voraus, dass Verschlüsselung der wichtigste Trend bei Cloud-Diensten in der nächsten Zeit sein wird. Nicht nur in Deutschland...

+++Alles, was Facebook macht, hat einen Einfluss+++

Next Generation Search: Bisher eines der besten Panels. Ist Facebooks "Graph Search" wirklich ein großer Wurf? Die Panelisten sind sich quasi einig? Die große Revolution ist es nicht, aber alles, was Facebook macht, hat schon einen gewissen Einfluss. Als Suche nach Menschen und deren Interessen wäre es schon jetzt eine der besten Funktionen. Besonderes Augenmerk richten die Experten auf die mobile Suche. Achtung auf Bing, das über Microsoft Phone 8 ein riesiges Potenzial in der Zukunft hat. Aber auch Zusatzprodukten rund um die Suche wie Google Glasses – eine Brille mit integrierter Kamera, die zum Sichtfeld Suchergebnisse liefert – räumt der ein oder andere tatsächlich Geschäftschancen ein.

+++Mobile Payment+++

Das dürfte auch für Paypal-Manager David Marcus ernüchternd sein: Nur ein Drittel der Zuhörer hat schon jemals mit dem Handy bezahlt. Soviel zum Thema Early Adopters. Gegenprobe: Fast alle haben einen iTunes-Account. Und tatsächlich. iPhones und iPads überall...

 Auf der Bühne diskutieren nun die Mobile-Payment-Anbieter direkt miteinander. Gute Chancen sehen sie in den Emerging Markets, wo das Bankensystem noch unterentwickelt ist. So hängt sich Paypall etwa an die Telko-Firmen ran. Schwieriger wird es in den Industrieländern. Dort lassen sich die bestehenden Strukturen nur schwer aufbrechen.

Soweit nichts Neues: Das Smartphone soll Geldbörse, Schlüssel und Kreditkarten ersetzen. Es muss einfach sein, sagt Telefonicachef Rene Schuster. Das dauert aber noch.

 +++Future of Screens+++

In der morgendlichen Runde zur Zukunft der Bildschirmunterhaltung zeigte sich ProSiebenSat.1s Christian Wegner selbstbewusst und angriffslustig: Schon in der Vorstellung gab es einen Seitenhieb auf Google ("Wir betreiben einen kleinen, aber legalen Wettbewerber von YouTube"), auch zur Zukunft des linearen TVs war die Position klar: In Deutschland sähen Menschen im Schnitt 200 Minuten lineares TV, Online-Video mache zehn Minuten aus. "Es wird immer lineares TV geben, Video on Demand kommt zusätzlich." Kabelmedias Lutz Schüler wartet dagegen gespannt auf die nächste Generation von Fernsehern. "Smart TVs sind heute noch nicht wirklich smart." Es sei noch deutlich komplizierter, auf dem Fernseher YouTube-Videos zu sehen anstelle von linearem Programm. Wenn sich das ändere, würden sich auch die Bewertungen etwas verschieben. Nichtsdestotrotz setzen der Kabelbetreiber und der TV-Konzern überraschungsfrei darauf, dass lineares Premium-Programm der König bleibt. Schüler verschmitzt auf die Frage, ob man eher in Kabelbetreiber oder TV-Konzern investieren sollte: "Investiere 50/50, dann wirst du reich." Wegner darauf: "Ich würde 60/40 sagen, letztendlich ist Content King."

Was bleibt: Stand Jetzt fällt Bewegtbild im Netz deutlich kleiner aus – in allen Kategorien. Gerade bei den Einnahmen. 185 Stunden TV-Übertragung der Olympischen Spiele brachten in den USA 67 Prozent der Umsätze. 5300 Stunden im Netz erzielten ganze sieben Prozent. Der nächste Wachstumsschritt wird mit der Weiterentwicklung der Bildschirme zusammenhängen.

Die neuere Bewegtbild-Szene war leider unterrepräsentiert im Gesprächsanteil – auch wenn Lisa Donovan von Maker Studios sicher ein paar spannende Sache zu sagen gehabt hätte.

+++Yahoo mit eigener Hardware?+++

Jetzt spricht Henrique de Castro, frischgebackener COO von Yahoo. Castro wurde von Marissa Mayer von Google zu Yahoo geholt. Schade, er will nicht über seine neue Firma sprechen. Er sei erst seit acht Wochen da.

De Castro: Google und Amazon bieten bereits eigene Hardware an. "Weitere werden folgen", so de Castro. Vielleicht auch Yahoo? Das lässt er natürlich offen.

+++Mobile Advertising+++

Jetzt diskutieren ToFo-Chef Christoph Schuh über Mobile Advertising. Das Panel ist sich einig: Mobile is exciting, but also frightening. Der Grund: Die effektiven Preise (eCPM) liegen weit unter dem stationären Web. Das hört sich nicht ermutigend an. Dennoch: die mobile Nutzung wird stark steigen. Eine Herausforderung für die Vermarktung.

+++Der Klassiker+++

Und mal wieder ein Klassiker: Ist der Klick die richtige Währung? Natürlich nicht, aber muss man das wirklich noch diskutieren?  Anscheinend schon.

++9.00 Uhr und schon volles Haus auf dem DLD trotz Schnee++

Allerdings blieben etliche Speaker an den Flughäfen stecken oder kamen nur mit Verzögerung nach München. Das ist dann immerhin die Chance für einige Deutschland-Chefs von Unternehmen, deren US-Repräsentant, der als Speaker vorgesehen war, auf irgendeinem Flughafen gestrandet ist. Mehr als voll ist es am zweiten Tag dennoch. Und zu besprechen gibt es ebenfalls genug.

So lockt die Session zum Thema Digital Marketing viele Zuhörer. Hier sind nur noch Stehplätze verfügbar. Kein Wunder, droht doch ein schwaches Wachstum der digitalen Budgets oder gar ein Stillstand. Vertreter von Vermarkter, Agenturen und Dienstleister diskutieren über RTB, Daten und Währungen.

(ks/tw/rp/lr)