Jubiläum:
Ein Jahr HuffPost: Die Chefs servieren Kaffee und Kuchen
Den ersten Geburtstag der Huffington Post Deutschland feiern ihr Chefredakteur Sebastian Matthes und der Herausgeber Cherno Jobatey mit einer Arbeitsniederlegung. Ähnlich wie die Jecken im Karneval dürfen andere für einen Tag das Zepter in die Hand nehmen.
Den ersten Geburtstag der Huffington Post Deutschland feiern ihr Chefredakteur Sebastian Matthes und der Herausgeber Cherno Jobatey mit einer Arbeitsniederlegung. Ähnlich wie die Jecken im Karneval dürfen andere für einen Tag das Zepter in die Hand nehmen: Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Achim Berg, der Vorstandsvorsitender der Arvato AG, der Sportreporter Kai Dittmann und die Bloggerin und Kolumnistin Yonni Meyer werden am 10. Oktober die Huffington Post Deutschland leiten. Matthes und Jobatey beschränken sich darauf, Kaffee zu kochen und Kuchen zu servieren.
Die Huffington Post erreicht nach dem ersten Jahr laut Agof mehr als zwei Millionen Unique User, hat Artikel von über 1.000 Gastautoren veröffentlicht und zählt sich zu den Top 20 der deutschen Nachrichtenportale. Matthes glaubt, mit einem "anderen Blick auf das Nachrichtengeschehen" eine Lücke in der deutschen Medienlandschaft zu schließen: "Vor allem unsere optimistischere Sicht auf Politik, Technik und das Leben macht uns zum Portal der digitalen Generation." Das Ziel sei, Emotionen zu wecken, die von den Lesern gerne im Social Web geteilt werden. "Schon heute gewinnen wir etwa jeden dritten Leser über soziale Medien”, sagt Matthes.
Das Plan für 2015 lautet entsprechend, die Social-Media-Aktivitäten deutlich auszubauen. Auch die Arbeit der 15-köpfigen Redaktion soll dementsprechend sich noch mehr in Richtung Social Web bewegen. Dazu führt die Huffington Post die Position des Frontpage Editor Social ein - zusätzlich zum Frontpage Editor, der das Nachrichtenteam und die Startseite der Huffington Post steuert. Jimmy Maymann, CEO der Huffington Post sagte im Gespräch mit W&V Online, das deutsche Team arbeite inzwischen deutlich mehr "huffposty". Das bedeutet vor allem den Einsatz von Technik und das Streuen von Inhalten: "Bei traditionellen Medien beschäftigt man sich mit einem Artikel so lange, bis er fertig ist. Bei der HuffPo geht die Arbeit dann erst los", erklärt Maymann. Denn dann starten die Headline-Tests, dann werden die Storys im Social Web gepostet
Wirtschaftlich hat Maymann für die internationalen Ableger das Ziel ausgegeben, nach zwei bis drei Jahren den Break Even zu erreichen. Halbzeit für Deutschland also? Maymann bleibt vage: "Die Huffington Post Deutschland ist unser jüngstes Kind und Kinder müssen nun mal erst krabbeln, bevor sie laufen lernen.
In der Vermarktung setzt die HuffPost stark auf Native Advertising. In den USA machen alle Formen von Native Advertising, Branded Content und Social Kampagnen rund 30 Prozent des Umsatzes aus. In Deutschland wurde für die Umsetzung von Native-Advertising-Kampagnen wurde ein Partner Studio gegründet, das losgelöst von der Redaktion arbeitet, sich aber an der redaktionellen DNA der Huffington Post orientieren soll. Zu den ersten Kunden zählen Edeka, Ergo und Alpenhain.