"Handelsblatt" plant mehrere E-Paper-Ausgaben pro Tag
"Handelblatt live" heißt das Projekt, an dem Online-Chefredakteur Oliver Stock gerade arbeitet. Ziel: täglich mehrere E-Paper-Ausgaben des Handelsblatts zu veröffentlichen.
Das Handelsblatt erweitert sein digitales Angebot: Mit dem Projekt „Handelsblatt live" wird ein kostenpflichtiges Angebot geschaffen, das pro Tag verschiedene Ausgaben einer digitalen Zeitung umfasst. Dies bestätigte Oliver Stock, Chefredakteur von Handelsblatt Online, auf "Kontakter"-Anfrage.
Das Projekt wird derzeit entwickelt. Einen genauen Starttermin nennt Stock nicht. Auch auf eine genaue Anzahl der täglichen E-Paper-Ausgaben des Handelsblatts will er sich nicht festlegen: „Ziel ist es, mehrere Ausgaben täglich zu machen", so Stock. Dafür werde eine Redaktion zusammengestellt.
Darüber, ob das Projekt „Handelsblatt live" mit den neuen Regeln der IVW für E-Paper zusammenhängt, kann nur spekuliert werden: Beginnend mit der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht die IVW die verkaufte Auflage gedruckter Zeitungen in Summe mit den Absatzzahlen kostenpflichtiger, identischer Online-Ausgaben. Damit werden E-Paper-Verkäufe Bestandteil der verkauften Auflage, was sich wiederum positiv auf die Auflagen, Reichweiten und damit Werbeerlöse auswirkt. Einen Zusammenhang mit diesen neuen Regeln weist Stock jedoch ausdrücklich zurück: „Das Projekt hat nichts mit der IVW zu tun, sondern wird einzig aus der Perspektive des Lesers heraus entwickelt."
Dass auch die Financial Times Deutschland am Konzept eines mehrmals täglich erscheinenden E-Papers arbeitet, wird von FTD-Sprecher Joachim Haack weder bestätigt noch dementiert. Die FTD arbeite kontinuierlich an der Optimierung der digitalen Produkte und werde in Kürze ein weiteres App-Produkt für die mobile Entscheider-Zielgruppe launchen. „Im Zuge der Arbeiten am neuen Redaktionssystem werden auch alle digitalen Produkte überarbeitet", kündigt Haack an. Grundsätzlich begrüße man Initiativen anderer Verlage, sich von Free-Content-Modellen zu verabschieden und dafür zu sorgen, dass hochqualitativer Content auch in der digitalen Welt angemessen bezahlt werden muss.