Umzug:
Home Office für alle: Wie sich Microsoft die Arbeitswelt der Zukunft vorstellt
Home-Office, Meeting-Räume, Lounges, Cafés, Sporteinrichtungen und modernste Technik: Microsoft plant den Umzug seiner Deutschland-Zentrale von Unterschleißheim nach München. Dort soll eine neue Arbeitswelt entstehen, die den Mitarbeitern mehr Flexibilität ermöglicht.
Microsoft plant den Umzug seiner Deutschland-Zentrale vom Münchner Vorort Unterschleißheim in die bayerische Landeshauptstadt. An dem neuen Standort soll eine neue Arbeitswelt entstehen, die den Mitarbeitern mehr Flexibilität ermöglicht. Der Softwarekonzern hatte kürzlich erklärt, dass künftig alle Mitarbeiter einen Anspruch auf einen Heimarbeitsplatz haben sollen und selbst bestimmen können, ob sie zu Hause oder an einem der Standorte arbeiten wollen. Während Yahoo-Chefin Marissa Mayer mit ihrer Ankündigung, das Home-Office abzuschaffen, für Furore gesorgt hat, gibt es bei Microsoft eine längere Tradition der Heimarbeit.
Am neuen Standort in der Parkstadt Schwabing will Microsoft bis 2016 auf 26.000 Quadratmetern eines der modernsten Büros Deutschlands entwickeln. Die "individuelle Entfaltung aller Mitarbeiter", und "zeitgemäße Formen der Zusammenarbeit" mit Hilfe neuer Technologien soll das neue Hauptquartier bieten. Der Baubeginn ist für 2014 geplant. Neue Adresse wird die Walter-Gropius-Straße 1-3 sein. Dort plant Microsoft, perfekte Rahmenbedingungen für das "Neue Arbeiten" zu schaffen. Innovative Architektur und moderne Technik sollen das ermöglichen und Räume bieten, die einerseits "Gespräch, Begegnung und Vernetzung zulassen und andererseits Rückzug und Konzentration ermöglichen", wie das Unternehmen bekannt gibt. So wird es zahlreiche Meeting-Räume und Rückzugsareale geben, außerdem informelle Lounges sowie Cafés und Sporteinrichtungen. Die Technik in dem Gebäude soll mit Unified Communications, Collaboration Tools und modernster Konferenztechnik vom Feinsten sein.
Microsoft versteht das Büro als Ankerpunkt für Infrastruktur, Austausch und Sozialkontakte. Gearbeitet werden kann dann auch von unterwegs oder zuhause aus.
Doch die Arbeitsplatz-Gestaltung ist für Microsoft nicht der einzige Grund für den Umzug. Die Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit des Gebäudes sowie die Attraktivität und die Sichtbarkeit des Standortes seien ausschlaggebend, erklärt Deutschland-Chef Christan P. Illek. In Schwabing sollen effizient Gebäudetechnologie die Betriebskosten dauerhaft senken und zur Schonung der Umwelt beitragen.
Zudem wurde die bisherige Zentrale in Unterschleißheim zu klein. Sie liegt mitten in einem verkehrsberuhigten Neubaugebiet und kann kaum erweitert werden.
Microsoft konzentriert seine Präsenz in Deutschland auf München, Köln und Berlin. Die Standorte in Böblingen, Bad Homburg und Hamburg werden aufgelöst. In Unterschleißheim arbeiten derzeit 1.800 Menschen, in ganz Deutschland sind es 2.700.
Den neuen Standort in Berlin eröffnete Microsoft-CEO Steve Ballmer erst am vergangenen Donnerstag. In dem 3.000 Quadratmeter großen Gebäude Unter den Linden 17 will der Softwarekonzern einen zentraler Ort der Vernetzung und des Dialogs mit Kunden, Geschäftspartnern, Medien, Gründern, Politik und der Gesellschaft etablieren. Im Erdgeschoss lädt die Consumer-Lounge "Digital Eatery" zum Ausprobieren der Microsoft-Produkte ein. Der angrenzende Event-Bereich hat Platz für rund 400 Gäste. In der ersten Etage finden Gespräche mit Partnern und Geschäftskunden statt, darüber entstehen Büros für Microsoft-Mitarbeiter. Das Dachgeschoss steht ganz im Zeichen der Gründerförderung. Eine ganze Etage ist hier für Startups reserviert.
Die ersten neuen Startups des Microsoft Ventures Accelerator stellte stellte Steve Ballmer zusammen mit Rahul Sood und Stephan Jacquemot, dem weltweiten und lokalen Leiter des Ventures-Programms, anlässlich der Eröffnung vor. Attaching.it, Babbo, Cringle, Makeapoint, MyLorry, UnlockYourBrain, EvoMob, Sensorberg und Researchcluster konnten sich gegen 300 Mitbewerber durchsetzen und dürfen vier Monate unter dem Microsoft-Dach bleiben. In die Gründeretage des neuen Berlin-Stadortes ziehen außerdem die Investoren Seedcamp und der High-Tech Gründerfond ein.
(fm/dpa)