Damit geht einher, dass auch überall Sensoren installiert sein werden: daheim, im Auto, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Arbeit. Sensoren werden die Nutzer untereinander verbinden - und Daten darüber auswerten, wo wir sind und was wir tun. All die gespeicherten und gesuchten Daten sammelt die Cloud - die uns dann zur Situation passende Empfehlungen ausspricht, so wie es heute schon Amazon aufgrund unseres Einkaufsverhaltens oder Netflix aufgrund unseres Filmgeschmacks tun. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie noch mehr Daten bekommen - und noch mehr Probleme damit haben könnten, diese sinnvoll auszuwerten. Die Herausforderung wird heißen, den Kunden trotzdem immer noch positiv zu überraschen.

"Das Ende der Mediakanäle" - ist es bereits in Sicht?, fragt die Analyse. Immerhin hat der Kunde jederzeit die Wahl, was er wie konsumieren möchte. Also wird es um ihn und die Inhalte gehen - statt Inhalte auf Kanäle zu verteilen, müssen Medienhäuser also in Zukunft Inhalte an die Kunden so verteilen, dass es deren Gewohnheiten und Bedürfnissen entgegenkommt. Entsprechend wird die Mediaplanung nicht mehr kanalbasiert stattfinden können. Die Werbungtreibenden müssen demzufolge ihren Fokus stärker auf die Kunden als auf Mediakanäle richten.

Hyper-Personalierung lautet die Prognose: Massenkommunikation und Kampagnen mit hoher Reichweite werden vor diesem Hintergrund kaum mehr realisierbar, prognostizieren die Analysten.

Den aktuellen Stand, heute schon spürbar und Basis für die oben genannten Prognosen, fassen Performics und Zenith  in fünf Thesen zusammen: All unsere vernetzten Mobilgeräte sprechen dieselbe Sprache sprechen - damit immer die passenden Daten zur Verfügung stehen. Für die Werbungtreibenden bedeutet das schon heute, dass ihre Marken echte Begleiter der Kunden sein müssen - als Partner mit wertvollen Anregungen, ohne die Privatsphäre der Konsumenten zu stören.

These zwei der Analysten: Unsere Mobilgeräte kennen unsere Gefühle - biometrische Sensoren machen's möglich. Genauso müssten dann auch Marken ihre Kunden verstehen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

Erschaffen, um zu dienen: So lässt sich These drei beschreiben, in der es darum geht, dass die Geräte uns helfen, die Welt um uns herum zu steuern und zu verstehen. Für Markenanbieter heißt das, dass sie via Apps Serviceangebote machen müssen, dass den Nutzern einen Vorsprung verschafft oder eine echte Hilfe darstellt.

Die vierte These der Performics-Experten beschreibt die Kunst des Einkaufens, die unsere vernetzen Geräte beherrschen. Tipps und Angebote, die im Handel den Kunden unterstützen, ergänzen das reine Online-Einkaufsangebot via Smartphone. Die Werbungtreibenden können auf diesem Weg den Einkauf zum personalisierten Erlebnis machen, wenn sie die Interaktion mit ihren Produkten erlauben.

"Unsere Geräte sind behutsame Navigatoren", lautet die letzte These. Das zielt auf die Autos ab, die schon heute eher fahrenden Mobilcomputern gleichen. Davon profitiert die Industrie: längere Kontaktzeiten, größere Bildschirme, eine angenehme Umgebung stehen zur Verfügung. Hier gibt es Möglichkeiten, für Fahrer und Beifahrer Unterhaltung ebenso wie Information und ortsabhängige Dienste anzubieten.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.