Rechtsstreit:
Katherine Heigl: Vier Millionen Euro für unerlaubte Twitter-Werbung
Die Schauspielerin Katherine Heigl verklagt eine US-Drogeriemarktkette: Duane Reade hatte ein Paparazzi-Foto von Heigl getwittert, die aus dem Laden kommt.
Die Schauspielerin Katherine Heigl verklagt eine US-Drogeriemarktkette: Duane Reade hatte ein Paparazzi-Foto von Heigl getwittert, die voll bepackt aus dem Laden kommt (links). Dazu den Text: "Sogar Katie Heigl kann nicht widerstehen und kauft in New Yorks beliebtestem Drogeriemarkt ein." Die 35-Jährige habe die Klage auf 6 Millionen Dollar (etwa 4,3 Millionen Euro) bei einem Zivilgericht in New York eingereicht, sagte eine Sprecherin der Schauspielerin ("Grey's Anatomy") der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte entsprechende Medienberichte.
Heigl sei im März während eines TV-Drehs vor einer Filiale von Duane Reade in New York fotografiert worden. Die Kette habe daraufhin via Twitter und Facebook mit dem Foto dafür geworben, dort einzukaufen. Auf eine erste Abmahnung habe die Kette nicht reagiert. "Wir erwarten, dass Duane Reade für den absichtlichen Missbrauch von Katherine Heigls Namen und Abbild zahlt", sagte Heigls Rechtsberater Peter Haviland laut Mitteilung. "Ihrem Auftrag zufolge geht alles Geld anschließend an eine Benefiz-Organisation zum Tierschutz, die sie seit Jahren unterstützt."
Der Fall zeigt, wie vorsichtig Marken mit Social Media sein müssen: Auf der einen Seite gilt es, die Fans mit witzigen, spannenden Inhalten zu überraschen und zu binden - und dennoch aufs Medienrecht zu achten. Was nicht immer leicht zu entscheiden ist, wenn es ums Social Web geht. Ob Tweets zur Werbung zählen, wird nun im vorliegenden Fall ein Gericht entscheiden müssen.
Beliebt scheint sich Heigl nicht zu machen mit ihrer Klage: Spiegel Online zitiert Kritiker, Heigl mache sich lächerlich. Die "Washington Post" wiederum versteht die Schauspielerin: Warum sonst sollte sie versuchen, Millionen schwere Kampagnen an Land zu ziehen, wenn andere sie gratis haben können.
Gewonnen hat Duane Reade schon jetzt ein freiwilliges Testimonial: Der britische Reporter Piers Morgan reagierte auf Twitter mit einer Bewerbung auf den Rechtsstreit:
Hi @DuaneReade - unlike @KatieHeigl , I am very happy to be photographed coming out of your excellent stores. And feel free to tweet it.
— Piers Morgan (@piersmorgan) April 9, 2014
Der aktive Twitterer Morgan wünscht sich übrigens auch #KloppforArsenal. (sh/dpa)