Employer Branding:
Nach BMW-Vorstoß: Diskussion um Mobilarbeitszeit
Die Ankündigung des Autoherstellers, dass BMW-Mitarbeiter berufliche Telefonate und die Bearbeitung von Mails künftig auf dem Arbeitszeitkonto gutschreiben können, hat eine Diskussion rund um das Thema Mobilarbeitszeit angestoßen.
Die Ankündigung des Autoherstellers, dass BMW-Mitarbeiter berufliche Telefonate und die Bearbeitung von Mails nach Feierabend in Zukunft auf dem Arbeitszeitkonto gutschreiben können (an diesem Montag vom "Spiegel" berichtet), hat eine breite Diskussion rund um das Thema Mobilarbeitszeit angestoßen. Die "Süddeutsche Zeitung" macht das "Recht auf Unerreichbarkeit" in ihrer Ausgabe vom Mittwoch (19.2.) sogar zum "Thema des Tages". Viele Medien und fast alle Tageszeitungen haben die neue Betriebsvereinbarung im Hause BMW aufgegriffen. Dabei stößt der bei dem Autobauer ausgehandelte Lösungsansatz nicht überall nur auf Zustimmung. Die Mitarbeiter des Autokonzerns können in Zukunft mit ihren Vorgesetzten auch Zeiträume vereinbaren, in denen sie völlig unerreichbar bleiben wollen. Von "einer puren Selbstverständlichkeit" spricht in diesem Zusammenhang die bayerische Staatskanzleichefin Christine Haderthauer von der CSU gegenüber der "Süddeutschen": Kein Arbeitnehmer sei dazu verpflichtet, auch nach Feierabend für seinen Chef erreichbar zu bleiben.
In den allermeisten Unternehmen stehen flexible Arbeitszeitmodelle schon seit langem ganz weit oben auf der Agenda. Das verwundert nicht: Denn 83,8 Prozent der Arbeitgeber sehen darin eine der wichtigsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Auch BMW geht es bei der Einführung der neuen Regelung - neben dem Schutz der eigenen Mitarbeiter vor möglichem Burn-out - auch um die Attraktivitätssteigerung von BMW als Arbeitgebermarke. Im Social-Media-Zeitalter gewinnen Imagefragen in diesem Zusammenhang und somit auch das Thema Employer Branding immer mehr an Bedeutung.