Online-Geschäft: "taz" setzt auf freiwilliges Abo-Modell
Viel ist es zwar nicht, was die "taz" bisher an freiwilligen Zahlungen für das Online-Angebot erhalten hat, aber 20.400 Euro zusätzlichen Einnahmen sind besser als nichts. Jetzt gibt es für taz.de auch ein Abo-Modell.
Viel ist es zwar nicht, was die "taz" bisher an freiwilligen Zahlungen für das Online-Angebot erhalten hat, aber 20.400 Euro zusätzlichen Einnahmen sind besser als nichts. Wie alle Verlagshäuser sucht auch die alternative "taz" nach Einnahmequellen für das Online-Geschäft und setzt dabei auf Freiwilligkeit. Im April startete daher die Aktion taz-zahl-ich, bei der User einen Beitrag auf das Konto von taz.de überweisen konnten. Jetzt geht die „Zeitung noch einen Schritt weiter und will sogenannte "Freizahler" gewinnen. Sie können sich entscheiden, regelmäßig für das Online-Angebot zu zahlen und damit eine Art freiwilliges Abo abschließen.
1,2 Millionen Unique User hat taz.de. "Würde nur ein Prozent von ihnen fünf Euro im Monat überweisen, könnte die taz ihre aktuellen Mehrkosten für Online daraus decken", schreibt Matthias Urbach, Online-Chef der "taz". Mit 60.000 Euro zusätzlich könnte demnach die taz.de-Redaktion und das Technik-Team bezahlt werden, ohne von der gedruckten Ausgabe querfinanziert zu werden. Dazu kommen noch etwa 250.000 Euro Anzeigenerlöse.
Ziel der Aktion ist es, das Online-Angebot dauerhaft kostenlos zu halten. Von Bezahlschranken, wie es sie etwa beim "Handelsblatt" gibt, hält man in Berlin nichts. Generell ist die "taz" derzeit auf einem guten Kurs. Die Bilanz in diesem Jahr fiel so gut wie noch nie aus.
Auf freiwillige Spenden sind Verlagshäuser wie Burda und Axel Springer nicht angewiesen. Sie machen inzwischen 35 Prozent (Burda) beziehungsweise 25 Prozent (Springer) des Umsatzes mit Onlinegeschäften. Das hat die Strategieberatung OC&C Strategy Consultants in einer aktuellen Studie festgestellt. Allerdings stärken die Verlage ihr Digitalgeschäft besonders durch Aktivitäten außerhalb ihres Kernbereichs und vergrößern es durch Ankäufe.