Zensur:
Russland prüft Verbot gleichgeschlechtlicher Emojis
Russland plant das Verbot gleichgeschlechtlicher Emojis. Nach Meinung der Gegner der bunten Icons sind die Zeichen als "homosexuelle Propaganda" zu werten. Das Urteil steht noch aus. Warum ein Verbot dennoch wahrscheinlich ist.
So schnell wie sie gekommen sind, so schnell könnten sie auch schon wieder weg sein - die Rede ist von Emojis, die gleichgeschlechtliche Motive darstellen: Apple hatte die Icons mit der LGBT-Thematik etwa erst im April eingeführt, der russische Staat prüft derweil ihr Verbot. Eine Prüfung durch den Medienwächter "Roskomnadzor" soll dabei entscheiden, ob die Emojis unter das 2013 von der Duma verabschiedete Gesetz gegen "Homosexuellen-Propaganda" fallen.
Der Antrag für ein Verbot geht auf Michail Martschenko, Abgeordneter im russischen Oberhaus, zurück. Gegenüber Pressevertretern seines Landes beklagt Martschenko, dass Jugendliche gerade auf Facebook auf die Motive gleichgeschlechtlicher Paare stoßen könnten. Dies sei mit dem geltenden Gesetz gegen "Homosexuellen-Propaganda" nicht vereinbar, so der Abgeordnete. Russische Medienwächter prüfen den Fall zur Zeit.
Aktuell steht ein Urteil noch aus. Ein Verbot wäre aber durchaus wahrscheinlich, denn "Poskomnadzor" will im Fall der Icons den Rat der "Jungen Garde" einholen. Letztere ist die Jugendorganisation der Putin-Partei "Einiges Russland", die das Gesetz gegen das öffentliche Werben für schwul-lesbische Inhalte verabschiedet hatte. Bei Zuwiderhandlung drohen Geldstrafen zwischen 100 und 11.700 Euro.