Körperbehaarung:
Sexismus-Shitstorm: Veet zieht Kampagne zurück
Wenn es um Weiblichkeit und Körperbehaarung geht, kann es schnell emotional werden. Veet, Hersteller von Enthaarungs-Cremes und Wachs, erntete mit einer Reihe lustig gemeinter Spots viel Ärger im Social Web und entschloss sich nun, die Kampagne zurückzuziehen.
Wenn es um Weiblichkeit und Körperbehaarung geht, kann es schnell emotional werden. Veet, Hersteller von Enthaarungs-Cremes und Wachs, erntete mit einer Reihe lustig gemeinter Spots viel Ärger im Social Web und entschloss sich nun, die Kampagne zurückzuziehen. Die 30-Sekünder ziehen Parallelen zwischen stoppeligen Beinen und Männlichkeit und rufen unter dem Motto "Don’t risk dudeness" – also in etwa: "riskiere nicht die Kerl-Werdung" - zur Enthaarung auf. Man sieht beispielsweise ein morgendliches Bett nach einer offensichtlich leidenschaftlichen Nacht, ein junger Mann wacht auf und findet neben sich einen haarigen Kerl im rosa Nachthemd, der sich entschuldigt: "ich habe mich gestern rasiert". Die Lösung kommt mit den Wachs-Streifen von Veet: "Fühlt Euch weiblich rund um die Uhr". Auch im Taxi und bei der Pediküre kommt die Körperbehaarung nicht gut an:
Was lustig gemeint war, stieß teilweise auf heftige Ablehnung und erntete hunderte Facebook-Kommentare und Twitter-Posts. Die Spots machen Frauen ein schlechtes Gewissen für unrasierte Beine, seien sexistisch, setzten Weiblichkeit mit glatten Beinen gleich und seien außerdem noch homophob – so die Vorwürfe. Das Veet-Marketing-Team aus den USA (bestehend aus Frauen) erklärte inzwischen über Facebook, es sei nicht die Intention gewesen, irgendjemanden vor den Kopf zu stoßen, daher werde die Kampagne nun gestoppt.
Tatsächlich wird das Thema Körperbehaarung von Frauen aktuell wieder verstärkt diskutiert, die "New York Times" rief kürzlich gar die "Rückkehr der Intimbehaarung" aus. Auch Madonna beteiligte sich an der Diskussion und postete kürzlich mit den Worten „long hair – don’t care“ ihre ordentlich behaarte Achselhöhle.