Das Aufkommen neuer digitaler Werbeformen hat aber in den letzten Jahren wieder für mehr Intransparenz gesorgt. Dies will die Regierung nun mit der beschlossenen Gesetzesänderung abstellen. Die Details werden derzeit noch ausgearbeitet, das Gesetz soll bis September in Kraft treten, spätestens aber Ende des Jahres.

Es gestalte sich diffizil, den Preis von Werbeflächen in digitalen Paketen herauszurechnen, sagt Bozo. Denn dort werden nicht nur Reichweiten aggregiert. Die Reichweitenpakete werden zudem mit Daten angereichert. Es gelte, die Kosten für Werbeflächen zu extrahieren von den Kosten, die für die Datenanreicherung anfallen, sagt Bozo. Werbekunden und Medien begrüßen die Erweiterung des Loi Sapin. Die Übertragung des Gesetzes auf das digitale Mediabusiness sei eine nötige Antwort auf die zunehmende Intransparenz im Programmatic Buying und Trading von digitalem Werbeinventar.  

Das Sapin-Gesetz und seine aktuelle Neufassung sind auch in der deutschen Werbebranche derzeit ein Thema. Mediaagenturen stehen hierzulande wegen undurchsichtiger Geschäfte mit Medien aktuell in der Kritik. Der frühere RTL-Geschäftsführer Helmut Thoma fordert ein „Lex Gabriel“ nach französischem Vorbild.

Einen Überblick zur Situation und zur Gesetzeslage in Frankreich und anderen Werbemärkten finden Sie in der aktuellen Ausgabe der W&V.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.