Stuttgart 21, die Anti-Atomkraft-Demonstrationen haben doch bewiesen, dass die Politiker diese Kunst beherrschen.

Aber nur offline. Sie müssen den Dialog ins Netz tragen. Dort verbringen die Menschen viel Zeit, Sie erreichen noch mehr Leute. Sie müssen eigene Inhalte und Formate für YouTube, Facebook, Blogs und Foren schaffen, On- und Offline-Tools verlinken. Aber den deutschen Politikern fehlt die Fantasie und der Mut, sich mit diesem unbekannten Medium auseinanderzusetzen. Und ihnen fehlt eine Haltung, eine bestimmte Meinung zu vertreten. Bei uns wird zumeist generisch argumentiert. Das tut niemandem weh.

Die Parteien sagen, den Straßenwahlkampf, das persönliche Gespräch, könne das Web eben nicht ersetzen.

Das ist falsch. Direkte Gespräche können Sie auch über Social Media führen. Auf der Straße können Sie ja nicht mit jedem sprechen. Aber wie gesagt: Dafür müssen Sie sich klar positionieren, Verantwortung übernehmen, sich Diskussionen stellen.

Und wer kuscht?

Der schwächt seine Position. Sie werden sehen: Social Media wird die politische Kultur in Deutschland verändern.

Die komplette Geschichte rund um die Werbestrategien zum Superwahljahr gibt es in der aktuellen W&V (5/2011).


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.