Ein schöner Zusatz sind die bunten Kacheln, die wie eine Tag-Cloud – Swisscows nennt sie Data-Cloud – weitere Stichworte zum eingegebenen Suchbegriff liefert und so den Weg zum passenden Ergebnis erleichtern soll. Neben dem Datenschutz-Versprechen grenzt sich Swisscows auch in Sachen Jugendschutz von Google ab. Erotik- und Pornoseiten sollen nicht auffindbar sein. Damit will sich die Suchmaschine vor allem für die Nutzung durch Kinder und Jugendliche empfehlen.

Wie Google verkauft Swisscows Werbeplätze, arbeitet aber ohne Targeting. Die Anzeigen werden passend zu den jeweiligen Suchen eingeblendet und gekennzeichnet. Weitere Möglichkeiten, die Suchfunktion selber gegen Geld zu beeinflussen will das Unternehmen ausschließen und so keine versteckte Werbung zulassen. Die Finanzierung bis zum Launch wurde durch die Mittel der Hulbee AG und ihrer Investoren in der Schweiz gesichert, ingesamt standen über 12 Millionen Franken für die gesamte Suchlösung zur Verfügung.

In der Schweiz ist Swisscows bereits im Juli gestartet. Nach eigenen Angaben hat das Portal in den ersten acht Wochen pro Monat 400.000 Unique User erreicht, die für 1,6 Millionen Page Impressions gesorgt und drei Millionen Suchanfragen gestartet haben. Zum Vergleich: bei Google sind es 100 Milliarden Anfragen pro Monat.

Mit dem Thema Datenschutz versucht sich auch die französische Suchmaschine Qwant gegen Google zu positionieren. Das Portal ist 2013 in Frankreich und im März 2014 in Deutschland gestartet. Die neue Suchmaschine ist bunter und will differenzierter und vor allem fairer als Google sein. Auch sie setzt auf Privtassphäre und Sicherheit.

Qwant-Mitgründer Eric Léandri versprach beim Deutschlandstart: "Wir sammeln absolut keine persönlichen Daten." Die Suchmaschine will lediglich Cookies für die jeweilige Sitzung setzen, aber die Nutzerbewegungen nicht dauerhaft speichern. Bei den Suchergebnissen laufen beispielsweise auch Inhalte aus dem Social Web ein und – noch eine Abgrenzung gegen Google, aber auch Yahoo: Die Suchergebnisse sind für alle Nutzer gleich und werden nicht personalisiert.

Geld verdient die Suchmaschine mit dem Verkauf von Software an Firmen und mit Werbelinks, bei denen Qwant eine Provision erhält, wenn Nutzer etwas kaufen. Im vergangenen Jahr setzte die Suchmaschine nach eigenen Angaben fünf Millionen Euro um und zählte innerhalb eines Jahres 600 Millionen Suchanfragen.

Kürzlich meldete der Medienkonzern Axel Springer den Einstieg bei Qwant. Das Tochter-Unternehmen Axel Springer Digital Ventures erwarb eine Beteiligung von 20 Prozent.


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.