"Wir haben besonders auf eine klare, verständliche Sprache geachtet", sagte Facebooks deutscher Politik-Verantwortlicher Gunnar Bender zu den Warnhinweisen. Facebook sei es wichtig, dass junge Nutzer erst öffentlich Beiträge posten könnten, nachdem sie auf diese Weise eine "Lernkurve" durchlaufen. "Wir wollen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen." Es gebe etwa politisch engagierte Teenager wie zum Beispiel das pakistanische Mädchen Malala Yousafzai, für die weitreichende Kommunikationsmöglichkeiten wichtig seien. Die 16-Jährige, die sich für Kinderrechte einsetzt, war nach einem Attentat der Taliban weltbekannt geworden.

Die Teenager werden künftig ihre Einträge bei dem Online-Netzwerk auch für Abonnenten freischalten können. "Wir nehmen die Sicherheit der Teenager sehr ernst", hieß es im Blogeintrag mit Blick auf die Warnmeldungen. Zugleich verwies Facebook ausdrücklich darauf, dass Teenager bei anderen Online-Diensten auch öffentlich posten könnten.

Das Online-Netzwerk steht im Wettstreit um die Gunst junger Nutzer unter anderem mit dem Kurznachrichtendienst Twitter, der inzwischen hauseigenen Fotoplattform Instagram und der von Yahoo gekauften Blog-Anbieter Tumblr.

Um Privatsphäre und Datenschutz bei Facebook mit seinen mehr als einer Milliarde Mitglieder gibt es seit Jahren Diskussionen. In den USA stimmte Facebook nach Ermittlungen wegen einer verwirrenden Änderungen der Einstellungen regelmäßigen Kontrollen für 20 Jahre zu. In Deutschland werfen einige Datenschützer wie Thilo Weichert aus Schleswig-Holstein dem Netzwerk systematische Regel-Verstöße vor. Auf Drängen der Datenschützer stellte Facebook in Europa die automatische Erkennung der Gesichter von Freunden in Fotos ein.