Vessel:
US-Start-up Vessel tritt gegen Youtube an
Anfang Januar launcht das US-Videoportal Vessel. Das Start-up könnte ein ernst zu nehmender Konkurrent für das Schwergewicht Youtube werden. Besonders pikant: Vessel setzt auf die Stars des Rivalen.
Das US-Start-up Vessel setzt Anfang Januar zum Sprung auf den Markt der Webvideos an. Der Launch des Videoportals um die Gründer Jason Kilar und Richard Tom ist dabei auch als Kampfansage an den Branchenriesen Youtube zu verstehen: So sind laut "The Guardian" etwa schon die Youtube-Stars Rhett & Link oder Shane Dawson bei Vessel mit an Bord.
Mit ihren Videos generieren Rhett & Link Millionen Views auf Youtube:
Für seine Nutzer schnürt Vessel ein Paket bestehend aus Comedy-Videos, Nachrichten- und Sportclips und bietet dieses in einem Mix aus Paid und Free Content an: Für 2,99 Dollar im Monat können die Nutzer auf exklusive Inhalte beinahe werbefrei zugreifen. Über eine kostenlose Version sind die selben Videos 72 Stunden später zu sehen, finanziert wird das Ganze mittels Werbung. Mit diesem Modell will Vessel auch den Videobloggern die Zusammenarbeit schmackhaft machen. An sie sollen 60 Prozent der Einnahmen aus dem Abo-Packet und 70 Prozent der Werbeeinnahmen gehen. CEO Jason Kilar prognostiziert möglichen Kandidaten in seinem Blog 50 Dollar pro tausend Clicks, die ein Video während den ersten kostenpflichtigen 72 Stunden erhält. Nach Ablauf dieser Zeit sei dem Urheber dann frei gestellt, ob er seine Inhalte auf weiteren Videoplattformen veröffentliche.
Wie erfolgreich sich das Start-up gegen Youtube behaupten kann, muss sich zeigen: Mit laut eigenen Angaben mehr als einer Milliarde Visits im Monat legt das Videoportal von Google die Messlatte sehr hoch. Das Vertrauen in Vessel scheint jedoch da zu sein. Laut Recode.net konnte das Start-up bisher Kapital in Höhe 75 Millionen Dollar generieren. Unter den Gebern ist auch Jeff Bezo, CEO von Amazon und Ex-Chef von Richard Tom. Wann der Dienst in Deutschland verfügbar ist, steht allerdings noch nicht fest.