Doch zumindest mit der Auswertung der Wlan-Daten von Smartphones ist Schluss. Zukünftige Entwicklungen seien nicht nur abhängig von Technik, sondern auch davon, dass die Menschen sich mit interaktiver Technik wohl fühlten, resümiert Renew-Chef Memari. Er sehe seinen Test zwar eher als eine große Passanten-Zählung an, dennoch würden die Mülleimer keine Daten mehr sammeln. "Wir würden niemals den Prinzipien des Datenschutzes zuwiderhandeln und wir sind nicht in der Lage, persönliche Daten zu erhalten oder zu veröffentlichen", schreibt Memari  Er lud die Leser aber ein, mit ihm in ein Gespräch über die Zukunft des öffentlichen Raumes einzutreten.

Das Timing der Werbe-Mülleimer hätte sicherlich nicht viel schlechter sein können: Die Testphase hatte Anfang Juni begonnen - zur gleichen Zeit hatte der Informant Edward Snowden damit angefangen, Geheimnisse über die Spähprogramme der amerikanischen und britischen Geheimdienste auszuplaudern. Entsprechend sensibel reagierte die Öffentlichkeit.

"Unabhängig davon, was technisch möglich ist, muss alles, was auf der Straße geschieht, mit Vorsicht getan werden, mit der Zustimmung einer informierten Öffentlichkeit", sagte ein Sprecher der Stadt London. "Diese aktuelle Entwicklung war voreilig und benötigt offensichtlich noch weiterer Überlegungen - in der Zwischenzeit muss das Sammeln von Daten, selbst wenn es anonymisiert geschieht, aufhören." (fm/dpa)


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.