Vertrienbsstrategie:
Weltbild: Mit Online aus der Insolvenz
Die neuen Chefs des ehemals insolventen Buchhändlers Weltbild wollen vor allem die Online-Kanäle stärken und das Non-Book-Sortiment ausbauen. TV-Werbung hingegen hat vorerst ausgedient.
Die neuen Chefs des ehemals insolventen Buchhändlers Weltbild, die Manager Sikko Böhm und Patrick Hofmann wollen vor allem die Online-Kanäle stärken und das Non-Book-Sortiment ausbauen. Das sagten die beiden Hoffnungsträger im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". TV-Werbung hingegen hat erts einmal ausgedient: Ein bereits produzierter TV-Spot wurde vorerst auf Eis gelegt. Eine solche Maßnahme mache nur Sinn, wenn das Grundvertrauen der Verbraucher in das Produkt da sei, sagte Hofmann gegenüber der Zeitung. Das sei aber erst wieder im Aufbau.
Stattdessen setzen die beiden Manager auf ein neues Vertriebskonzept, das vor allem auch eine bessere Verzahnung mit dem Online-Kanal vorsieht. "Im Frühjahr werden wir mit einem komplett neuen Onlineshop live gehen," kündigte Böhm an. Dieser soll vor allem benutzerfreundlicher werden, eine feinere Suche und zudem Wunschlisten und Merkzettel aufweisen. Der Print-Katalog, den es auch weiterhin parallel geben wird, soll dann aber mehr als Marketinginstrument eingesetzt werden. Auch den Non-Book-Bereich wollen die beiden Weltbild-Retter ausbauen und das zusätzliche Sortiment in Themenbereichen zu vereinheitlichen und mehr auf Home & Living sowie Familie zu konzentrieren.
Allerdings müssen die beiden starke Proteste der Belegschaft überwinden. Vor allem die Schließung einiger Filialen stößt beim Betriebsrat auf Unverständnis. Die beiden verteidigten harte Einschnitte, sagten aber auch, dass ein positiver Effekt bereits jetzt spürbar sei: Im November ein beinahe ausgegliches Ergebnis eerzielt werden konnte - vor allem weil die Werbeausgaben stark reduziert worden waren.