Werbe-Partner: Yahoo und Facebook kuscheln wieder
Statt Patentstreit: Facebbok und Yahoo legen ihre Fehde bei und arbeiten künftig zusammen- bei Werbung und bei Content.
Statt Patentstreit: Facebbok und Yahoo legen ihre Fehde bei und arbeiten künftig zusammen. Statt sich vor Gericht weiterhin um die Nutzung von Patenten zu streiten, rücken die beiden enger zusammen. Die Allianz erstreckt sich auf Werbung und die Verbreitung von Inhalten. Die Patente, über die beide ursprünglich knapp vor dem Börsengang von Facebook gestritten hatten, dürfen nun gegenseitig genutzt werden.
"Ich bin zufrieden, dass wir das in einer positiven Art und Weise gelöst haben", sagte die bei Facebook fürs Tagesgeschäft zuständige Managerin Sheryl Sandberg. Nutzer und Werbetreibende würden von der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen profitieren, erklärte Yahoo-Interimschef Ross Levinsohn.
Yahoo hatte Facebook vorgeworfen Ideen abgekupfert zu haben und klagte. Yahoo beanspruchte für sich, eine ganze Reihe grundlegender
Funktionen Sozialer Netzwerke erfunden zu haben wie das Verschicken von Nachrichten, das Anzeigen von Neuigkeiten oder die Kommentierung. Facebook reagierte mit einer Gegenklage. Demnach hatte Yahoo in zahlreichen seiner Dienste abgekupfert: Dabei ging es etwa um die Personalisierung von Artikeln für Mitglieder eines Online-Netzwerks, die Weiterleitung von Nutzer-Profilen oder die Anpassung von Datenbanken. Um die eigene Position zu stärken, scheute das Soziale Netzwerk keine Kosten und kaufte für 550 Millionen Dollar Patente auf, die ursprünglich AOL gehört hatten.
Nun profitieren beide: Zum einen bleibt ihnen der Prozess erspart, zum anderen erhöt die Allianz bei Werbung und Inhalten ihre Schlagkraft. Yahoo leidet unter der Marktmacht des Rivalen Google und Facebook muss nach seinem Börsengang beweisen, dass das soziale Netzwerk Umsätze macht.
Facebook kommt auf mehr als 900 Millionen Nutzer, Yahoo auf um die 700 Millionen - was die Reichweite erhblich verbessern dürfte - und beide Unternehmen im Kampf gegen den Werberiesen Google besser positionieren dürfte. Bis zur Klage waren Yahoo und Facebook gut miteinander ausgekommen. Die Stimmung drehte sich, als Scott Thompson zu Jahresanfang den Chefposten bei Yahoo übernahm. Sein Kalkül war
es, Facebook kurz vor dem Börsengang unter Druck zu setzen. Doch Thompson stolperte über einen falschen Titel in seinem Lebenslauf und
musste gehen. dpa/aj