Digitalbranche:
Yahoo-Verkauf: Gremium prüft "strategische Alternativen"
Der Verkauf von Yahoo rückt anscheinend immer näher. Das Unternehmen prüft laut eigener Aussage "strategische Alternativen" für die Zukunft. Was das im Klartext heißt.
Die Verkaufs-Überlegungen beim kriselnden Internet-Pionier Yahoo werden konkreter. Ein neuer unabhängiger Ausschuss des Verwaltungsrates solle "strategische Alternativen" für die Zukunft prüfen, so das Unternehmen in einer Mitteilung am Freitag. Die Botschaft: Yahoo nimmt den nächsten Schritt - vor einigen Wochen hatte sich der Konzern mit der Ankündigung, man werde auch "strategische Vorschläge" betrachten, faktisch zum Verkauf gestellt hatte.
Unter den Interessenten für Teile von Yahoo oder das ganze Unternehmen sind laut Medienberichten der Telko-Riese Verizon und Finanzinvestoren. Bisher konnte CEO Marissa Mayer das Geschäft mit den Werbe-Einnahmen nicht weiter ankurbeln. Die Konsequenz: Mayer leitete einen Sparkurs ein - bis Ende 2016 will Yahoo 1.700 Stellen streichen. Die Kündigungswelle geht jedoch nicht spurlos an dem Web-Pionier vorbei, ein ehemaliger Angeklagter hat Yahoo wegen seiner angeblich sexistischen Unternehmenspolitik verklagt.
Ein weitere Maßnahme zum wahrscheinlichen Verkauf von Yahoo: Das Internet-Kerngeschäft soll in eine neue Firma ausgelagert werden. Damit will Yahoo eine Trennung vor der milliardenschweren Beteiligung an der chinesischen Handelsplattform Alibaba ohne Steuerzahlungen umsetzen. (sb mit dpa)