Online-Videoplattform:
ARD und Produktionsfirmen planen Netflix-Konkurrenz
Deutsche TV-Produzenten arbeiten offenbar an einer eigenen Online-Videoplattform nach Netflix-Vorbild und haben sich schon einen öffentllich-rechtlichen Sender zur Seite geholt.
Deutsche TV-Produzenten arbeiten offenbar an einer eigenen Online-Videoplattform nach Netflix-Vorbild und haben sich schon einen öffentllich-rechtlichen Sender zur Seite geholt. Nach Informationen des "Handelsblatts" sind Brainpool, Produzent von "TV total" und "Pastewka", und Beta Film, Produzent der Emmy-Hoffnung "Unsere Mütter, unsere Väter", mit an Bord.
"Wir prüfen derzeit, ob es möglich ist, ein wirtschaftlich tragfähiges Angebot zu entwickeln," sagte eine Informant dem "Handelsblatt". Dies Angebot soll vor allem auch kartellrechtlich abgeklopft werden. Offenbar ist wohl auch ein öffentlich-rechtlicher Sender an den Planungen beteiligt, wohl die ARD. Die Zeitung kolportiert, dass das ZDF zwar selbst nicht involviert ist. Aber möglicherweise könnten auch ZDF-Produktionen in das Angebot einfließen, da viele Produktionsfirmen die Online-Rechte an ihren Schöpfungen behalten.
Der Aspekt Kartellrecht ist in diesem Fall nicht unerheblich, denn das Kartellamt hatte der entsprechenden Video-on-Demand-Plattform "Germany's Gold", die ARD und ZDF ursprünglich zusammen mit Produzenten geplant hatten, 2013 einen Riegel vorgeschoben. "Germany's Gold" war dann nicht an den Start gegangen. Im September 2013 erklärte der federführende WDR, das Projekt werde nicht fortgeführt. Auch die Privatsender haben es schwer: RTL und ProSieben war schon 2011 vom Kartellamt der Aufbau einer Video-on-Demand-Plattform nach dem Vorbild von Hulu verboten worden.