Das ZDF legt dieselbe Größenordnung beim Kostenzuwachs zugrunde, bezifferte dies aber zunächst nicht in Euro. Der Sender teilte mit: "Insgesamt könnte der vom ZDF angemeldete Finanzbedarf ohne Beitragserhöhung mit Hilfe der gebildeten Sonderrücklage aus den Beitragsmehrerträgen vollständig gedeckt werden." Intendant Thomas Bellut sagte dpa: "Unsere Anmeldung ist von den Rücklagen komplett gedeckt. Die moderate Steigerung spiegelt im Wesentlichen die Teuerungsrate wider, wie sie jedes andere Unternehmen verkraften muss."

Das Deutschlandradio rechnet damit, dass zwischen 2017 und 2020 "trotz der gebildeten Rücklagen" insgesamt "ein ungedeckter Finanzbedarf von gut 46 Millionen Euro" anfallen wird.

Neben steigenden Gehältern müsse die ARD unter anderem wachsende Kosten für Programm und Technik schultern, sagte Marmor. Zur letzten Anmeldung 2012 habe der Verbund Kosten sehr zurückhaltend kalkuliert. "Im Nachhinein betrachtet haben wir beim letzten Mal sehr niedrig angemeldet. Wir hätten nicht unter die Inflationsrate gehen müssen."

Marmor hält Mehrausgaben für das Programm für dringend nötig: "Wenn Sie zehn, zwölf Jahre für den "Tatort" das Gleiche zahlen, dann geht das eine Zeit lang, weil es früher ordentlich dotiert war. Aber irgendwann muss man den Produktionsfirmen auch mal einen Ausgleich für deren Kostensteigerungen geben. Sie können den "Tatort" nicht nur als Kammerspiel drehen." Außerdem schlagen Ausgaben für den digitalen Radiostandard DAB+ und das Antennenfernsehen DVB-T2 zu Buche.

Marmor betonte: "Von Beginn an hatte die KEF vorgesehen: Wenn es Mehreinnahmen gibt, kann dieses Geld dazu dienen, Beitragsanpassungen der Zukunft, also ab 2017, zu vermeiden oder deutlich zu dämpfen."

Die Ministerpräsidenten der Länder dringen vor allem darauf, dass der Beitrag in den kommenden Jahren stabil bleibt. Der Rundfunkbeitrag war angesichts der Mehreinnahmen zum 1. April um 48 Cent auf 17,50 Euro gesunken.