Laut Digitalisierungsbericht der Medienanstalten nutzen rund fünf Millionen TV-Haushalte in Deutschland die digital-terrestrische Verbreitung, davon 3,7 Millionen Haushalte am Erstgerät. Nach der Ausstiegsankündigung der RTL-Gruppe haben die Medienanstalten vor einem Ende dieser digitalen Übertragungstechnik gewarnt. Die RTL-Pläne könnten einen "Schneeballeffekt" auslösen, bei dem digitale Terrestrik als TV-Verbreitungsweg wegbreche. Benachteiligt wären dabei vor allem die Zuschauer, meint der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Jürgen Brautmeier. Inzwischen beraten die Medienwächter aber über alternative Techniken für den mobilen Antennenempfang, um den Übertragungsweg aufzuwerten; es geht darum, die Übertragungswege von Mobilfunk und Rundfunk zu verschmelzen. Die Antennentechnik sei als Alternative zu Kabel und Satellit für die TV-Verbreitung wichtig und werde vor allem bei Zweit- und Drittgeräten sehr gut angenommen, heißt es.

Über den technischen Standard Digital Video Broadcasting - Terrestrial (DVB-T) werden seit 2004 die Programme von ARD und ZDF in fast dem gesamten Bundesgebiet sowie RTL und ProSiebenSat.1 in Ballungsräumen ausgestrahlt. Dieser Übertragungsweg ist für Zuschauer kostenlos.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.