Die Idee für das wöchentliche Politik-Magazin kam von der 32-jährigen Vorstandsreferentin Selma Stern. Sie hat das Magazin zusammen mit Politikchef Nikolaus Blome, 55, entwickelt und verantwortet es gemeinsam mit dem Bild-Vize.

Stern glaubt, dass es in einem Markt, wo alle politischen Magazine unter rückläufigen Auflagen leiden, eine Lücke geben könnte, wenn man die Leser anders anspricht als bisher. Sie stellt sich Bild Politik als eine Mischung aus Economist und Bild vor - maximal verdichtet auf das Wesentliche, emotional, in einer zeitgemäßen, neuen Form.

Das Laborprodukt, dessen Inhalte und Titel in Gruppendiskussionen mit potenziellen Lesern getestet wurde, soll den Nerv einer Generation treffen, die sich von politischen Magazinen abgewandt hat, aber dennoch politisch interessiert ist - eine tendenziell jüngere Zielgruppe als die der Bild.

In der Testphase entsteht das Wochenmagazin aus der Politik- und Wirtschaftsredaktion der Bild heraus - allerdings in einem eigenen Team. Die Beiträge sollen eigenständig sein und kein Recycling von bereits veröffentlichtem Bild-Material. 

Digitales Geschäft als Umsatzbringer

Wichtig ist dem Springer-Boss natürlich auch der Fortschritt bei seiner Online-Strategie: "Bei Axel Springer wird digitaler Journalismus zunehmend profitabler" so Döpfner.

Mit aktuell gut 300 Millionen Unique Usern der journalistischen Angebote (digital und gedruckt) sei es Springer gelungen, die Nettoreichweite im Segment News Media in den vergangenen fünf Jahren mehr als zu verdreifachen.

Im Fokus: die internationalen Angebote Business Insider und Upday  sowie national Bild und Welt, die im Oktober gemeinsam erstmals die Marke von 500.000 zahlenden Abonnenten überschritten hätten. Bild Plus allein sei weltweit das fünftgrößte journalistische digitale Bezahlangebot und erreiche die größte Abonnentenzahl außerhalb des englischsprachigen Raums, heißt es weiter in der Aufzählung von Superlativen.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.