Neue Fehler-Rubrik im Internet:
Das ZDF lässt Sie Fehler korrigieren
Die neue Korrekturen-Rubrik auf heute.de ist auch eine Konsequenz aus Kritik an Fehlern in der ZDF-Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt.
Das ZDF will transparenter mit Fehlern umgehen: Der öffentlich-rechtliche Sender startet ab sofort eine Korrekturen-Rubrik. Das neue Angebot auf heute.de ist auch eine Konsequenz aus Kritik an Fehlern in der Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt. "Wer 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche sendet, analog, digital und online, dem unterlaufen trotz aller Anstrengungen von Redaktion und Korrespondenten gelegentlich auch Fehler", erklärt dazu ZDF-Chefredakteur Peter Frey. "Diese wollen wir schnell korrigieren - Transparenz ist hier das beste Mittel gegen Verschwörungstheorien und Manipulationsvorwürfe."
Bei über 1000 Beiträgen zum Ukraine-Konflikt war das ZDF nach eigenen Angaben auf sechs Stellen mit Fehlern gestoßen. So zeigte heute.de ein Bild mit vermeintlich russischen Panzern, es waren laut ZDF aber georgische Panzer von 2009. Oder: In einem Beitrag zitierte ein Redakteur eine Ukrainerin, die über den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko schimpfte. Wegen eines Versehens am Schneidetisch sei jedoch ein anderer O-Ton der Frau zu hören gewesen. Im Internet gibt es Kritik an ARD wie ZDF nicht nur zu diesem Thema, unter anderem von der Bürgerinitiative "Ständige Publikumskonferenz". Zum Start der Rubrik ist dort eine Richtigstellung zu einem "heute"-Bericht vom 12. März 2015 über die Folgen des syrischen Bürgerkriegs für die in der Region lebenden Kinder zu lesen.
"Nirgendwo steckte eine böse Absicht dahinter", rechtfertigt sich nun der Mainzer Sender. "Die Flut der verfügbaren Bilder überfordert sicher viele Medien. Durch die sozialen Medien ist es außerdem viel einfacher geworden, bewusst manipulierte Informationen und Bilder zu verbreiten, um Unsicherheit zu schüren und Propaganda zu betreiben." Das ZDF prüfe Bilder und Informationen daher intensiv. Als Vorbild für die neue Rubrik nennt ZDF-Chefredakteur Frey die "New York Times Corrections", in der die US-Zeitung Fehler auflistet.
Die ARD setzt sich mit Kritik schon länger auseinander - zum Beispiel im "Tagesschau"-Blog, den es seit 2006 gibt. Darin ging es auch einmal um einen "Tagesthemen"-Beitrag vom Mai 2014, der zurückgezogen wurde. Der Korrespondent hatte den Tod zweier Menschen durch Schüsse in Krasnoarmeysk in der Ostukraine den Separatisten zugeordnet; es war aber laut ARD ein ukrainisches Freiwilligen-Bataillon. Beispielsweise auf meta.tagesschau.de können Zuschauer ihre Meinung äußern. Rund 2000 Kommentare gibt dort laut ARD-aktuell pro Tag, hinzu kommen täglich rund 500 Mails.