Deutsche Fußball Liga in der Kritik
Der neue TV-Vertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Kirch-Tochter Sirius ist im Bundestags-Sportausschuss auf Kritik beim ehemaligen Vorsitzenden Peter Rauen gestoßen.
Der neue TV-Vertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Kirch-Tochter Sirius ist im Bundestags-Sportausschuss auf Kritik beim ehemaligen Vorsitzenden Peter Rauen gestoßen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und langjährige Vorsitzende des früheren Zweitligisten FSV Salmrohr monierte, das neue Modell begünstige einige reiche Vereine des Spitzenfußballs wie Bayern München und Borussia Dortmund. "Diese Geschäftemacherei wird einiges im Fußball-Alltag verändern", sagte Rauen und meinte mit Blick auf die Proficlubs aus Bundesliga und 2. Liga: "36 Vereine profitieren vom Geldsegen, und der Rest des Fußball-Lebens ist der DFL egal. Das wird das Ende der Breite des Fußballs einläuten."
Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatten dem Ausschuss zuvor die künftige TV-Vermarktung erläutert. Rauball verteidigte die Pläne: "Die Bundesliga ist und bleibt ein Premiumprodukt mit Rekordzuschauerzahlen. Mit dem neuen TV-Modell werden wir für die 36 Clubs der ersten und zweiten Liga eine Rekordvermarktung erreichen können."
Die Fernsehrechte sollen über einen Zeitraum von sechs Jahren drei Milliarden Euro einbringen. Leo Kirchs Agentur Sirius tritt dabei als Zwischenhändler auf. Bis zum 31. Januar 2008 soll die Vereinbarung laut Seifert "in längerfristige Vertragsform" gegossen werden und dann die Zusicherung einer Bankgarantie erfolgen. "Das ist die Sollbruchstelle des Vertrauens. Gibt es diese Bürgschaft nicht, dann kommt der Vertrag nicht zustande", sagte Seifert. Er und Rauball legten dar, dass das neue Vermarktungsmodell mit der Verwertung im Pay-TV, im frei empfangbaren Fernsehen, auf Internet-Plattformen und im Mobilfunk im Prinzip "ein simpler Schachzug" sei.