BDZV-Schickler-Studie:
E-Commerce und 3 weitere große Trends für Zeitungen
Mit der Studie "Trends der Zeitungsbranche 2016" belegen BDZV und Schickler: Die Verlage sind im Umbruch.
Zeitungsverlage sind im Umbruch und konzentrieren sich auf den Ausbau des Digitalgeschäfts und vor allem auf den den Einstieg in den E-Commerce. Zu diesem zentralen Ergebnis kommt die Studie "Trends der Zeitungsbranche 2016", die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag in Berlin gemeinsam mit der Unternehmensberatung Schickler vorgestellt hat.
4 große Trends fürs Zeitungsgeschäft lassen sich der Analyse entnehmen:
Erstens.
Es gibt ein anhaltendes digitales Wachstum im Kerngeschäft.
Bei Auflage wie Werbeerlösen wird sich die digitale Auflage laut Schickler positiv entwickeln. Danach erwarten die Zeitungsverlage bei der E-Paper-Auflage ein Plus von 11,6 Prozent und bei den Umsätzen mit Werbung im Digitalbereich von 8,3 Prozent. Im Printbereich gehen die Verlage 2016 indes von einem Minus bei der Auflage von 2,7 Prozent und beim Umsatz mit Werbung von 1,6 Prozent aus.
Zwei Drittel der Verlage planen nun für 2016, neue zielgruppenspezifische Produkte nah an ihrer Marke zu entwickeln. Dabei gehe es vor allem um digitale Produkte für jüngere Zielgruppen. 70 Prozent wollen auf neue Angebote für jugendliche Leser setzen, insbesondere für die so genannten Millennials. Gemeint ist die Gruppe der heute 15- bis 25-Jährigen, die bereits mit digitalen Medien groß geworden sind.
Zweitens.
Verlage bauen ihre Reichweite auf neuen digitalen Plattformen aus.
Alexander Kahlmann, Partner bei der Unternehmensberatung Schickler, führt aus, dass 60 Prozent der Verlage planten, mit Content-Aggregatoren wie beispielsweise Blendle zusammenzuarbeiten beziehungsweise ihre Inhalte auf Plattformen wie Facebook Instant Articles einzubringen. Auffällig sei, dass vor allem größere Verlage diesen Weg gingen, so der Manager.
Drittens.
Die Markenbildung steht im Fokus, um das Kerngeschäft zu stärken.
Das Kerngeschäft der Verlage, nämlich guter Journalismus, bleibe auch weiterhin im Zentrum der verlegerischen Aktivitäten, doch stellten sich die Verlage noch breiter auf, sagt BDZV-Präsident Helmut Heinen bei Präsentation der Studie.
Viertens.
E-Commerce ist der vorherrschende Trend außerhalb des Kerngeschäfts.
Neben dem Ausbau des klassischen Verlagsgeschäfts, Print wie Digital, stehe der Aufbau neuer Geschäftsfelder vor allem im Bereich E-Commerce und Logistik bei vielen Verlagen im Fokus, so die Studie. Zum Thema E-Commerce stellt Schickler-Manager Kahlmann fest: "Die Verlage haben die strategische Bedeutung erkannt und wollen ihre Kompetenz in Sachen lokale Marktplätze und Logistik als Wettbewerbsvorteil nutzen. Die Mehrheit der Zeitungsunternehmen planten, in den nächsten Jahren im Bereich E-Commerce und Logistik zu investieren."
Das Spektrum dieser Aktivitäten ist bereits jetzt breitgefächert: Online-Seminare gehören genau wie E-Learning-Plattformen dazu, außerdem Job-Portale, Internet-Shops zum Beispiel für Geschenkartikel und Online-Lieferdienste.
Die komplette Studie ist hier einzusehen.