Der Rundfunkrat mahnte auch eine engere Abstimmung mit dem ZDF an, um die zeitliche Kollision von Talkshows zu vermeiden. "Eine solche Dopplung ist nicht im Sinne der Gebührenzahler." ARD und ZDF müssten gemeinsam ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen. Aus den Kreisen der ARD ist bereits Kritik an der Talk-Flut laut geworden – der neue BR-Intendant Ulrich Wilhelm, dessen Haus selbst keine Debatte im Ersten verantwortet, hat bei den Medientagen München im vergangenen Herbst bereits dafür plädiert, eine Bilanz zu ziehen und dann die Talkschiene entsprechend anzupassen.

Die Antwort vom zuständigen ARD-Chefredakteur Thomas Baumann lässt nicht lange auf sich warten; für eine Reduzierung der so genannten Talksendungen im Ersten sieht er "keine Veranlassung“, macht er am Dienstagmittag in einer Mitteilung klar. "Das Publikum jedenfalls scheint von der Qualität unserer Sendungen überzeugt zu sein und beobachtet diese mit zunehmenden Interesse", erklärt Baumann. Der ARD-Chefredakteur verweist darauf, dass seit der Einführung des neuen Programmschemas im Spätsommer 2011 vier der fünf Sendungen teils signifikante Zuwächse in der Akzeptanz verbuchen – nur Reinhold Beckmanns Talk profitiert kaum.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.