Potenzial in jedem Fall für das "Handelsblatt". Das Gratis-Onlineangebot wird aber wohl so bleiben, wie es ist. Nachrichten gibt es also weiterhin zum Nulltarif. Die Verlagsgruppe setzt auf "Freemium": Einige Inhalte sind auch im Netz kostenpflichtig, der Großteil frei zugänglich.

Das Lesen schlauer macht, ist eine Argumentation, die wir gut nachvollziehen können. Ob allerdings der "Handelsblatt"-Leser von der Klinik-Atmosphäre im Stil von "Emergency Room" gefangen genommen wird und auf des Rätsels Lösung hinfiebert, bleibt abzuwarten. Immerhin ist der Protagonist Anzugträger, er mag sich wegen Burnouts im Krankenhaus befinden. Um ihn herum hektik, besorgte Ärzte und Schwestern. Das Tablet legt er dennoch nicht aus der Hand.

Von 1. September bis 12. Oktober zeigt der Wirtschaftstitel bei N24 jedenfalls diesen Spot als 24-Sekünder nebst Reminder, Online ist die Langfassung zu sehen: 

Die Hirnaktivität ist auf mehr als 120 Prozent gestiegen. Erfreulich - das wünschen wir auf jeden Fall allen "Handelsblatt"-Lesern. Muss klappen, denn so verspricht es der Claim: "Gehirnvergrößerung durch lesen. Handelsblatt Digitalpass."

Die Umsetzung erfolgte durch die Firma Pirates’n Paradise, Berlin, mit Péter Palátsik als Regisseur. Flankiert wird der Spot durch Print- und Online-Maßnahmen.

Dass es dem "Handelblatt" ernst ist mit der digitalen Welt, zeigte vor einigen Monaten die Beförderung Oliver Stocks: Der Chefredakteur von Handelsblatt Online wurde in die Chefredaktion des "Handelsblatt" berufen. "Mit diesem Schritt wächst die Bedeutung des digitalen Bereichs für Deutschlands Wirtschaft- und Finanzzeitung", so der Verlag im März. Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs damals: "Print und Online gehören zusammen wie Überschrift und Vorspann. Was liegt da näher als eine einheitliche Redaktionsleitung? Es kommt nicht darauf an, über die digitale Welt zu reden, sondern sie zu verändern."


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.