Der aktuelle Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic", Tim Wolff, sagte dem Radiosender SWR Info, auf den ersten Blick gefalle ihm "Charlie Hebdo" gut. Problematisch sei aber, dass nicht nur die Grenzen der Satire überschritten würden, sondern auch Landesgrenzen. Dabei gehe es sowohl um Fragen der Übersetzung, als auch des Zugangs allgemein. "Ich zum Beispiel wäre komplett überfordert, Witze über französische Politiker zu machen. Ich kann mir vorstellen, dass das umgekehrt auch nicht leicht ist. Und das merkt man dem ein oder anderen Witz auch an." 

Startauflage von 200.000 Exemplaren

"Charlie Hebdo" soll künftig wöchentlich auch auf Deutsch erscheinen, die erste deutsche Ausgabe kommt jetzt mit 200.000 Exemplaren heraus. Das Magazin hatte Anfang 2015 traurige Berühmtheit erlangt, als zwei Islamisten bei einem Terroranschlag auf die Redaktion zwölf Menschen ermordeten. Als Reaktion auf die Attacke gab es weltweit Solidaritätsbekundungen unter dem Slogan "Je suis Charlie". Die Zeitschrift ist für ihre bissige Satire bekannt.

Das Heft enthält auch eine Reportage mit dem Titel "Wie lebt man glücklich in Deutschland?" Die deutsche Ausgabe entsteht unter der Leitung der deutschen Chefredakteurin Minka Schneider - der Name ist ein Pseudonym. Sie soll zunächst vor allem Inhalte aus der französischen Originalversion enthalten, die übersetzt werden. Geplant sind aber auch Exklusivbeiträge, die das französische Team extra für die deutsche Ausgabe erstellt.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.