Mediennutzung:
Leser erwarten von Medien entweder Zerstreuung oder Konzentration
Das Zukunftsinstitut hat die Trends der Mediennutzung in der Studie "Die Zukunft der Medien" zusammengefasst. Ausgangspunkt der Studie ist die Erwartungen der User in dem Moment, in dem sie das jeweilige Medium nutzen.
Das Zukunftsinstitut hat die Trends der Mediennutzung in der Studie "Die Zukunft der Medien" zusammengefasst. Ausgangspunkt der Studie ist die Erwartungen der User in dem Moment, in dem sie das jeweilige Medium nutzen. Dabei identifizieren sie zwei verschiedene Motivationen. Den Nutzern geht es demnach entweder um Diffusion oder um Konzentration.
Die Autoren der Studie glauben, dass man mit diesem situativen Ansatz den Medienkonsum besser erklären kann als mit klassischen demografisch geclusterten Zielgruppen. Sie wollen aufzeigen, wie und auf welchen Kanälen der Rezipient von morgen überhaupt noch erreicht wird.
Die Aufmerksamkeit der Mediennutzer werde nicht weniger sondern anders, so ein Ergebnis der Studie. Wollen die Leser, Zuschauer oder Hörer Zerstreuung, suchen sie sich sogenannte Diffusionsmedien, die sie berieseln. Hierzu zählen die Autoren Fernsehen, Online-TV, Social Networks, Medien-Apps, Digital-Out-of-Home-Medien, Casual Gaming, Radio sowie Comics. Wichtig ist ihnen, dass Diffusionsmedien keine "Unterschichten"-Unterhaltung sind: "Auch Philosophieprofessoren erleben Momente, in denen sie nur in den Sessel fallen und sinnlos durch die Kanäle zappen wollen. Es sind diese Momente, um die es geht, nicht die formalen Bildungsabschlüsse der Nutzer."
Die Digitalisierung der Medienlandschaft habe den Trend zu den Diffusionsmedien stark vorangetrieben, so das Zukunftsinstitut. Auslöser ist demnach der Second-Screen, der die Mehrfach-Parallelnutzung verschiedener Medien ermöglicht. Das Ziel dabei sei es, die Aufmerksamkeit keinem spezifischen Medium zu widmen, sondern sich aktiv zerstreuen zu lassen. Demnach müssten sich auch die Inhalte ändern. In den Diffusionsmedien sind kürzere, aktuellere, cross-mediale Themen gefragt, die über verschiedene Medien hinweg erzählt werden können.
Im Gegensatz dazu stehen die sogenannten Fokusmedien. Sie erfüllen das Bedürfnis nach Konzentration. "Im allgemeinen Overload und der Omnipräsenz medialer Gleichzeitigkeit entsteht ein neues Bedürfnis, sich ganz in Ruhe auf etwas konzentrieren zu können", so ein Fazit der Studie. Für diese Medien seien die Nutzer bereit, Zeit und Geld zu investieren. Zu den Fokusmedien zählt die Studie Bücher, Videospiele, Kino, Live Events, Weblogs, Zeitungen und Zeitschriften sowie Edelserien.