Lesetipp: Ringier-Bilanz für den A....
Die Information des Ringier-Jahresberichts werden als schick verpackte Toilettenpapier-Rolle mit dem Magazin zusammen ausgeliefert. Wer hat's erfunden? Der Künstler Maurizio Cattelan. Ein Lesetipp - ähem, eher ein Klicktipp.
Voll für den A.... – könnte man sich beim Anblick einer Klopapierrolle denken. Sollte man in diesem konkreten Fall aber nicht: Diese besondere Rolle enthüllt den Jahresbericht 2011 des Schweizer Medienhauses Ringier.
Hintergrund: Verleger Michael Ringier ist als Kunstsammler und Mäzen bekannt. Er lässt seine Jahresberichte immer wieder von Kreativen gestalten – und gewährt ihnen dabei absolute Freiheit. 2011 ist seine Wahl auf den italienischen Künstler Maurizio Cattelan gefallen: Er hat für die Ringier-Bilanz eine neue Nummer seines 2010 entwickelten Magazins "Toiletpaper" realisiert, die er dem Medienunternehmen widmet.
Die Informationen des Jahresberichts werden als schick verpackte Toilettenpapier-Rolle mit dem Magazin zusammen ausgeliefert - den Titel des Magazins aufgreifend und die "Vergänglichkeit jeglicher Information polemisch karikierend“, wie es die Schweizer "Werbewoche" ausdrückt. Manch einer mag auch annehmen, dass die Aktion den Zahlen angemessen ist - nur knapp 23 Millionen Franken sind für Ringier im vergangenen Jahr bei 1,1 Milliarden Umsatz hängen geblieben. Das Bild hier im Text zeigt lediglich die Präsentation auf der hauseigenen Seite des Verlags - ganz schamhaft, ohne Klopapierrolle. Diverse Schweizer Medien und auch die "Werbewoche" haben die Bilanz nebst Rolle schon auf dem Tisch.
Ringier schmunzelt selbst über die Kunstaktion: "Die Reaktionen darauf dürften wohl eher gemischt ausfallen." Mit diesem "Annual Report 2011" könnte der Verleger in die Annalen eingehen – aber lesen und sehen Sie die Klorolle selbst oder bestellen Sie den Jahresbericht.