Liberty: Kartellamt wird wohl Kauf von Kabel BW durchwinken
Mit großen Zugeständnissen schafft es wohl John Malone, auch das Netz in Baden-Württemberg in die Hände von Liberty Global zu bringen.
Es sieht gut aus für eine weitere Expansion von Liberty Global im deutschen Kabel. Das Bundeskartellamt will bis Donnerstag über eine Genehmigung der milliardenschweren Übernahme des baden-württembergische Kabelnetz- Betreibers durch den US-Konzern entscheiden. Die Prüfungen seien in einem fortgeschrittenen Stadium, kommentiert ein Kartellamts-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa" einen Bericht des "Manager Magazins". Danach soll die Kartellbehörde den beteiligten Unternehmen bereits ihre Absicht mitgeteilt haben, die Übernahme zu genehmigen.
Unitymedia habe sich gegenüber den Kartellamt zu weit reichenden Zugeständnissen verpflichtet, schreibt das "Manager Magazin" weiter. So wolle Unitymedia auf die Verschlüsselung digitaler, frei empfangbarer Fernsehkanäle verzichten und die so genannte Exklusivitätsklausel aufgeben. Dadurch könne der Konkurrent Deutsche Telekom sein Glasfaserkabel in Haushalte verlegen, in denen bereits ein entsprechender Kabelanschluss bestehe.
Hinter Liberty Global steckt der US-Medientycoon John Malone. Ihm gehört bereits der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Unitymedia, der Kunden in NRW und Hessen versorgt. Auch in den deutschen Nachbarstaaten Österreich, Schweiz oder Niederlande ist Liberty mit der Kabel-Marke UPC präsent. Malone ist vor rund einem Jahrzehnt am Veto des Kartellamts gescheitert, als er der Deutschen Telekom das gesamte deutsche Kabelnetz abkaufen wollte. Kabel BW ist in Baden-Württemberg der größte Kabelnetzbetreiber. Er ist im Besitz des schwedischen Finanzinvestors EQT.