Trotz dieser Entwicklung ist Europa mit einem kumulierten jährlichen Wachstum von zwei Prozent der widerstandsfähigste Luxusgütermarkt – und war es auch während der Finanzkrise zwischen 2007 und 2011. Zudem war Europa der einzige reife Markt, der 2011 gegenüber dem Jahr davor noch gewachsen ist. Europa trägt 36 Prozent zum Gesamtumsatz des weltweiten Luxuswarenmarkts bei, gefolgt von Nord- und Mittelamerika mit 29 Prozent. Ein Großteil des Wachstums in Europa resultiert allerdings aus dem verstärkten Touristenzufluss. Die Zahl der Besucher aus China, Japan und Russland stieg allein von 2009 bis 2010 um 19 Prozent (35 Prozent im Fall China).

Chinesische Konsumenten zeigen erwartungsgemäß große Unterschiede zu Europäern im Kaufverhalten. Während Asiaten vor allem Handtaschen und sehr teure Uhren kaufen, bevorzugen Europäer eher günstigere hochwertige Produkte wie Düfte, Kosmetika und Kleidung im mittleren Preissegment. So geben 33 Prozent der chinesischen Konsumenten aus dem oberen Einkommensdrittel an, in den vergangenen zwölf Monaten eine Luxushandtasche gekauft zu haben, gegenüber nur elf Prozent der europäischen Kunden.