Montierte EM-Bilder: ARD und ZDF rüffeln Uefa
Zweimal waren während der Uefa Euro 2012 aufgezeichnete Bilder mitten im Live-Part. ARD und ZDF wirft dem Fußballverband nun vor, die beiden Vorfälle seien "als Manipulation einzustufen“- und fordern Konsequenzen.
Gar nicht amüsiert reagieren ARD und ZDF auf den Umstand, dass während der Uefa Euro 2012 zweimal montierte Bilder in die Live-Übertragungen eingespielt worden sind. Jetzt wiederholt der Aufsichtsrat der gemeinsamen Sportrechteagentur SportA die Vorgänge und verlangt "von der Uefa die Einhaltung journalistischer Standards bei Live-Übertragungen“, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden öffentlich-rechtlichen Sender heißt.
ARD und ZDF haben die Spiele der Fußball-EM abwechselnd aus Polen und der Ukraine übertragen - und entsetzt auf die Uefa-Patzer reagiert. Die Intendanten beider Sender halten jetzt fest, „dass die nicht ausreichend gekennzeichnete Einspielung von aufgezeichneten Szenen in ein Live-Spiel durch die Uefa nicht akzeptabel ist“. Die beiden Vorfälle seien „als Manipulation einzustufen“, werfen sie dem Fußball-Verband vor.
ZDF-Intendant Thomas Bellut warnt die Uefa und betont, sie müsse dafür sorgen, dass Vorfälle dieser Art in Zukunft ausgeschlossen seien. Bellut: „Ansehen und Glaubwürdigkeit von ARD und ZDF dürfen nicht beschädigt werden." BR-Intendant Ulrich Wilhelm, zugleich Sportverantwortlicher des Ersten, betont: "Diese Vorfälle haben gezeigt, wie sensibel mit Bildern und Situationen bei Live-Übertragungen umgegangen werden muss.“ Wilhelm kündigt an: „Wir werden dazu noch intensiver die Gespräche mit unseren nationalen und internationalen Vertragspartnern führen." Während der Live-Übertragungen zur EM sind zweimal Bilder von Fans eingeblendet worden, die zuvor aufgezeichnet wurden.