Gruner + Jahr :
Nach dem Ende der "FTD": Ingrid Haas verlässt den Verlag
Die Verlagsgeschäftsführerin hat ihre Vertragsauflösung ausgehandelt: Ingrid Haas verlässt das Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr.
Ingrid Haas kehrt Gruner + Jahr den Rücken: Die langjährige Verlagsgeschäftsführerin der G+J-Wirtschaftsmedien hat mit der Bertelsmann-Tochter die Auflösung ihres Vertrags ausgehandelt. Das Hamburger Unternehmen bestätigt einen entsprechenden Bericht des W&V-Schwestertitels "Kontakter" (EVT: 24.01.). Unklar ist, wohin es Haas zieht.
Die Managerin war Anfang 2006 als Verlagsgeschäftsführerin zu den G+J-Wirtschaftsmagazinen "Capital", "Börse Online" und "Impulse" gekommen. Geholt für die Aufgabe hatte sie der damalige G+J-Deutschland-Vorstand Bernd Buchholz von der zur Bertelsmann SE gehörenden Sendergruppe RTL. Hier war sie als Informationsdirektorin aktiv. Unter ihrer Führung wurde unter anderem "Business Punk" aus der Taufe gehoben. Haas hat auch das Digitalgeschäft der Wirtschaftsmedien mobil gemacht und das Corporate-Publishing-Geschäft unter der Marke Facts & Figures ausgebaut. In einer internen Mitteilung des Verlages vom Donnerstag verabschiedet sich Ingrid Haas mit den Worten: "Es war eine tolle und in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Zeit mit einem großartigen, begeisterungsfähigen und leidenschaftlichem Team von Mitarbeitern und Führungskräften in Redaktion und Verlag, die mich sehr geprägt hat. Mein besonderer Dank gilt meinen Chefredakteurs- und Verlagsleitungskolleginnen und -kollegen. Dem Vorstand von Gruner + Jahr danke ich dafür, dass er uns selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vieles ermöglicht hat."
Haas hatte bei ihrem Job allerings keinen leichten Stand. Grund hierfür war vor allem die Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland". Trotz diverser Umbaumaßnahmen – darunter der Aufbau einer Gemeinschaftsredaktion – konnte sie den Titel nicht aus der Verlustzone steuern. Ende 2012 platzte den beiden G+J- Eigentümern, die Gütersloher Bertelsmann SE und die Hamburger Verlegerfamilie Jahr, der Geduldsfaden. G+J machte die "FTD" dicht und stellte die Magazine "Impulse" und "Börse Online" zum Verkauf. Lediglich "Capital" behielt der Verlag im Portfolio. Hier versucht G+J jetzt einen Neuanfang.
ps/lip