ZDF

Das ist die einfache Lösung. Er macht so weiter wie bisher. Doch Böhmermann ist für TV-Verhältnisse noch jung, sollte seine Karriere optimieren und nach den Gesetzen der Marktwirtschaft ruhig auch dem Lockruf des Geldes folgen - und damit vielleicht auch neuen Konzepten arbeiten, ohne seine kreative Freiheit einzuschränken.

Netflix oder Amazon

Die krakenhaft um sich greifenden Streamingdienste könnten auch im TV eine neue Böhmermann-Heimat sein. Im Hörfunkbereich ist der Satiriker ja bereits vom öffentlich-rechtlichen Radio 1 zu Spotify gewechselt. Amazon will sich nicht an "Medienspekulationen" beteiligen, Netflix liegen keine Informationen vor.

ProSieben

Der Privatsender wäre keine schlechte Option für den intellektuellen Spaßvogel. Denkbar wäre eine Lösung am späten Montagabend, an dem ProSieben alternierend zum "Circus Halli Galli" immer wieder neue Varianten ausprobiert. Hier guckt das jüngere, intelligentere Publikum immer noch fern. Die offizielle Haltung des Senders aber ist nach Darstellung eines Sprechers: "Klares Nein für ProSieben".

ARD

Das Erste sucht insbesondere für den Donnerstagabend immer wieder nach neuen Gesichtern, die den angestammten Sendeplatz für Humor ("Scheibenwischer") neues Profil verleihen. Doch hinter dem Ersten steckt die ARD, ein Sendergefüge mit vielen Gremien, in denen Böhmermann nicht nur Freunde haben dürfte. Eine Sprecherin der Programmdirektion will solche Fantasien nicht kommentieren.

RTL

Der private Riese ist immer wieder für eine Überraschung gut. Mit den Shows "TV Helden" und "Was wäre wenn?" hat Böhmermann RTL-Erfahrung. Kürzlich nahm er den Kölner Sender mit seinem "Verafake" zur RTL-Reihe "Schwiegertochter gesucht" satirisch aufs Korn. Kein gutes Intro. Und ob das Humorverständnis von RTL, das meist auf die Masse zielt, und das von Böhmermann synchronisierbar sind, ist schwer vorstellbar. "Neue Projekte sind mit ihm aktuell nicht geplant", heißt es von RTL.

Böhmermann

Und was sagt Böhmermann selbst zu seiner Zukunft? Über sein Management lässt der virtuose Wortkünstler ausrichten: "Ich bedaure jedoch, ich kann Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen." Mehr oder weniger sicher ist nur: Am 25. August kehrt Böhmermann auf ZDF Neo mit dem "Neo Magazin Royale" aus der Sommerpause zurück.

Die Quoten des "Neo Magazin Royale" hatten zuletzt merklich angezogen. Auch im Netz: Die Mediathekennutzung liegt eindeutig im sechsstelligen Bereich. Nach der Rückkehr aus seiner Erdogan-Pause holte Böhmermann online und am TV-Bildschirm zusammen mehr als eine Million Zuschauer. Ein starker Wert, zumal die Mediathek und der Sender ZDF Neo normalerweise nicht auf das Massenpublikum ausgerichtet sind.

W&V Online/dpa


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